pte20141024002 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Sniper: Super-Linse "RAZAR" fokussiert wie Auge

Experten der Branche betrachten optischen Zoom jedoch kritisch


Schütze: US Special Forces in Aktion (Foto: Sandia National Laboratories)
Schütze: US Special Forces in Aktion (Foto: Sandia National Laboratories)

Albuquerque/Guntramsdorf (pte002/24.10.2014/06:05) Eine neue optische Linse, die wie das menschliche Auge funktioniert, hat Sandia National Laboratories http://sandia.gov im Auftrag des US-Militärs hergestellt. Die Grundlage für den sehr schnell anpassungsfähigen Zoom "RAZAR" des Zielfernrohrs sind räumliche Modulatoren für Licht aus Flüssigkristall, anpassungsfähige Linsen und verformbare Spiegel. Auf Knopfdruck stellt die Linse scharf - und soll so vermeiden, dass das Gewehr gesenkt werden muss und der Blick vom Feind abgewendet wird.

"Der vermutlich meist eingesetzte Zoomfaktor in Europa ist der Vierfach-Zoom - dieser beruht, wie jeder andere Zoomfaktor auch, auf dem mechanischen Verschieben von Linsen", so Peter Aichberger, Head of Sales & Marketing bei Kahles http://www.kahles.at , gegenüber pressetext. "Ein kontrastreiches Bild, ein großes Sehfeld und eine perfekte Randschärfe sind unsere optischen Prioritäten. Diese werden mit präziser Feinstmechanik gepaart und sind die Basis für ein Kahles-Produkt. Damit werden allen voran die Bereiche Jagd und Sport adressiert."

Revolutionäres Konzept

Wie die Muskeln im menschlichen Auge wird die Linse von Sandia Labs gekrümmt und flachgezogen, um naheliegende beziehungsweise weit entfernte Objekte scharf darzustellen. Dieser Vorgang wird durch zwei Batterien ermöglicht, die etwa für 10.000 Fokussierungen durchhalten.

"Das Konzept ist sehr revolutionär und hat interessante Ansätze - aber es ist nicht für jede Zielgruppe passend. Ein verbessertes Scharfstellen ist immer ein Gewinn, muss aber in jeder Situation funktionieren. Die Praxis wird zeigen wie die Zielgruppen dieses System annehmen werden", kommentiert Aichberger. Leere Batterien könnten hierbei eine Schwachstelle bilden.

"Ob sich Optiken wie RAZAR durchsetzen, wird zum einen von ihrer technologischen und taktischen Eignung abhängen. Hier sind im Wesentlichen optisch-optronische Leistungsfähigkeit, Ergonomie und natürlich Robustheit im harten militärischen Gebrauch die Stellgrößen", so der wehrtechnische Fachjournalist Jan-Phillipp Weisswange http://strategie-technik.blogspot.de gegenüber pressetext. "Ein weiterer wesentlicher Faktor wird die Bezahlbarkeit sein - also, ob sich durch die neue Technologie ein so großer Fähigkeitsgewinn ergibt, der die gegebenenfalls höheren Beschaffungskosten rechtfertigt."

Auch für nicht-militärischen Gebrauch

Sandia Labs verweist aber auch auf andere Anwendungen als die militärischen - so könnten die Zielfernrohre auch für Ornithologen interessant sein. "Das schnellere Fokussieren ist hier bestimmt von Vorteil - der Stressfaktor, die richtigen Knöpfe zu drücken, ist hier auch nicht so hoch wie im sportlichen Bereich oder bei der Jagd", meint Aichberger abschließend.



(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Marie-Thérèse Fleischer
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: fleischer@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|