pte20141022001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Anzahl der Eizellen sagt Herzrisiko voraus

Neue Studienergebnisse sollen frühere Diagnose ermöglichen


Frauen: Frühe Menopause erhöht Herzrisiko nachweislich (Foto: pixelio.de, Lupo)
Frauen: Frühe Menopause erhöht Herzrisiko nachweislich (Foto: pixelio.de, Lupo)

San Francisco (pte001/22.10.2014/06:00) Die Zahl der Eizellen einer Frau könnte laut einer Studie der University of California http://ucsf.edu auch Informationen darüber liefern, wie hoch das Risiko einer Herzerkrankung ist. Die Anzahl der Eizellen nimmt im Laufe des Lebens ab. Nach dem Einsetzen der Menopause steigt das Herzrisiko an. Frauen, die vor dem 46. Lebensjahr in die Menopause kommen, verfügen über ein doppelt so hohes Risiko.

Absinken der Östrogenwerte

Verschiedene Faktoren, die mit der Menopause in Zusammenhang stehen, beeinflussen auch das Herzrisiko. Dazu gehören eine Veränderung des Cholesterins, die Veränderung der Verteilung des Körperfetts und ein erhöhter Blutdruck. Die Forschung geht davon aus, dass auch das Absinken der Östrogenwerte eine Rolle spielt, da das Hormon dabei hilft, die Elastizität der Blutgefäße zu erhalten.

Forscherin Marcelle Cedars fragte sich, ob das erhöhte Herzrisiko bei einem frühen Einsetzen der Menopause nicht auch grundlegendere Ursachen haben könnte. "Vielleicht altern diese Frauen wirklich in einer anderen Geschwindigkeit." Das Team untersuchte bei Blutproben von 1.100 Frauen im Alter von 25 bis 45 Jahren die Werte des Anti-Müller-Hormons. Dieses liefert Hinweise darauf, wie viele Eizellen sich in den Eierstöcken befinden. Die Anzahl der Eizellen wurde zusätzlich durch das Zählen der Follikel mittels einer Ultraschalluntersuchung überprüft.

Framingham-Wert aussagekräftig

Für die Feststellung des biologischen Alters wurde die Länge der Telomere in den weißen Blutkörperchen überprüft. Die Telomere am Ende der Chromosomen verkürzen sich bei jeder Zellteilung. Ihre Länge wird als Hinweis auf das zelluläre Alter angesehen. Zwischen drei und fünf Jahren später trafen sich 250 der Frauen wieder mit den Experten. Sie konnten so das Risiko einer Herzerkrankung in den nächsten zehn Jahren, den sogenannten "Framingham Risk Score" berechnen - auf Basis von Cholesterin, Blutdruck und Körpergewicht.

Wie erwartet zeigte sich, dass Frauen mit weniger Eizellen über einen höheren Framingham-Wert verfügten. Zusätzlich waren aber auch ihre Telomere kürzer. Frühere Studien haben einen Konnex zwischen kürzeren Telomeren und Herzerkrankungen, Demenz, Krebs und einer niedrigeren Lebenserwartung hergestellt. Diese Frauen könnten auch bei altersbedingten Erkrankungen über ein höheres Risiko verfügen.

Laut Cedars könnte der Eierstock auf das Altern empfindlicher reagieren. Die aktuellen Ergebnisse seien hilfreich dabei, Herzprobleme bei Frauen früher zu diagnostizieren. Herzerkrankungen gelten heute weltweit als die häufigste Todesursache bei Frauen. Sie erhalten die Diagnose häufig später und auch ihre Prognose ist oft schlechter als die der Männer. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der American Society for Reproductive Medicine http://asrm.org in Honolulu präsentiert.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: monschein@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|