pte20140923027 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

Spoiler zu Filmen in Großbritannien verpönt

76 Prozent der Amerikaner hingegen plaudern Szenen gerne aus


Ruhe bitte: Spoiler verärgern viele User (Foto: acidburnblue/pixelio.de)
Ruhe bitte: Spoiler verärgern viele User (Foto: acidburnblue/pixelio.de)

London/Rochester (pte027/23.09.2014/13:53) In Großbritannien wird vor Erstschauenden seltener über den Ausgang von Filmszenen geplaudert, während man in den USA das sogenannte "Spoilern" für einen ganz normalen Lebensumstand hält. Zu diesem Schluss kommt eine vom Streaming-Anbieter Netflix http://netflix.com in Auftrag gegebene Studie, die persönliche Einstellungen von Erwachsenen zu Film-Spoilern erhoben hat.

"Wenn man das Filmende schon vor Sehen des Filmes genannt bekommt, so kann das bei sehr hoher Spannung entweder befreiend sein, wenn man froh ist, dass sich die Spannung reduziert. Man findet sich mit dem Tod des Helden ab oder weiß, dass er gerettet wird. Oder man kann enttäuscht sein, weil einem ein Genuss zerstört wurde. Man wollte die Spannung genießen. Die Art der psychischen Reaktion hängt davon ab, wie der erlebende Mensch zur Spannung eingestellt ist", erklärt Sozialpsychologe Wolf-Dieter Zuzan gegenüber pressetext.

USA versus Großbritannien

Die erste von Netflix beauftragte Untersuchung wurde im Sommer 2014 vom Forschungsunternehmen YouGov http://yougov.com durchgeführt und mit einer vorangegangen HarrisPoll-Untersuchung http://harrispollonline.com aus den USA verglichen. Die Teilnehmer der Studie haben das 18. Lebensjahr bereits überschritten. Alter, Geschlecht, Bildungsstand und regionale Faktoren waren für die Auswertung relevant.

Die Zahlen der Studie fallen deutlich aus. So finden es gerade einmal vier Prozent der Briten in Ordnung, einem Unwissenden eine Filmszene bereits im Vorhinein zu verraten. Ganze 82 Prozent der britischen Befragten gaben an, dass sie in ihrem Leben bislang niemals einen anderen Mitschauer während des Anschauens "gespoilert" haben. Passierte dies dennoch, fühlten sich immerhin 58 Prozent der Briten danach schuldig. Im Vergleich dazu waren es nur 37 Prozent der US-Bürger, die beim Spoilern ein schlechtes Gewissen hatten.

Spoiler als Wissenschaftsfeld

Um besser verstehen zu können, weshalb Menschen zum Spoilern neigen, hat der von Netflix beauftragte Anthroploge Grant McCracken http://cultureby.com Personen in ihren Wohnzimmern beobachtet. Er konnte drei unterschiedliche Spoiler-Kategorien ausfindig machen. Typ eins passt auf, dem anderen Zuschauer beim Filmschauen nichts zu verraten - hierzu zählen die meisten Briten. Typ zwei: Der unwissende Zuschauer gibt permanent Obacht, um nicht gespoilert zu werden. Darunter fällt auch eine bewusste Vorsicht in sozialen Netzwerken. Im Fokus von Typ drei steht Social Media. Hier häufen sich Spoiler und Gerüchte immens.

(Ende)
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