pts20140919008 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

NÖ Innovation Award 2014 vergeben

Landeshauptmann Pröll: Zukunftsorientierter Weg trägt Früchte


Tulln (pts008/19.09.2014/10:45) Der gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) ausgeschriebene niederösterreichische Innovation Award 2014 geht an drei Projektteams der BOKU. Prämiert werden eine kostengünstige Methode zum Nachweis von gentechnisch veränderten Pflanzenteilen in Lebens- und Futtermitteln, ein umweltschonendes Bindemittel für die Zementindustrie und die erstmals gelungene Herstellung von Antikörpern aus Pflanzen gegen das Ebola-Virus.

Die Verleihung des Preises, der 2014 zum vierten Mal vergeben wird, erfolgte im Rahmen der 20-Jahr-Feier des IFA Tulln durch Landeshauptmann Erwin Pröll. "Die ausgezeichneten Projekte zeigen einmal mehr, dass Niederösterreich ein guter Boden für Innovation und Technologie ist", erklärte Pröll. "Wir verfolgen mit unserem Technologiestandort Tulln einen zukunftsorientierten Weg, der messbare Resultate bringt. Die positiven Effekte für die Wertschöpfung der niederösterreichischen Wirtschaft sind bereits spürbar."

Die Forschungsergebnisse unterstreichen, ebenso wie die Preise, dass der Technologiestandort der BOKU an der Donau zu den wertvollsten Innovationstreibern in Niederösterreich zählt. "Die Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet und das Gründerservice accent tragen in enger Kooperation mit der BOKU dazu bei, dass Ideen auch verwirklicht werden und dadurch einen Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft schaffen", meint Pröll.

Innovation schafft Wertschöpfung

Universitäre Forschung ist alles andere als brotlose Kunst. Mit ihren Innovationen und Erkenntnissen dienen Wissenschaftler Mensch wie Wirtschaft. Die Studierenden der BOKU haben dies mit ihrer Arbeit auch dieses Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die besten drei Projekte wurden mit dem Innovation Award der niederösterreichischen Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet equity und des accent Gründerservice prämiert.

Im Mittelpunkt des Innovation Award steht die Frage nach der kommerziellen Verwertbarkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfindungen. Die Jury hat deshalb nicht nur die eigentliche Forschungsarbeit, sondern in erster Linie die wirtschaftliche Strategie der NachwuchsforscherInnen beurteilt. Darunter fallen unter anderem Aspekte wie Kundennutzen, Marktpotential, Eintrittsbarrieren, Zielgruppen oder Patentschutz.

"Unser Ziel ist es, bei jungen WissenschaftlerInnen ein Bewusstsein für die ökonomische Verwertung ihrer Forschungsergebnisse zu schaffen", betont Dr. Doris Agneter, Geschäftsführerin von tecnet equity. "Wir richten uns damit ganz bewusst gerade auch an Interessenten, die sich mit den wirtschaftlichen Komponenten ihrer Forschungsarbeit bisher nur wenig oder gar nicht beschäftigt haben", so Agneter.

Mag. Michael Moll vom accent Gründerservice des Landes Niederösterreich streicht die Relevanz der ausgezeichneten Projekte hervor: "Wir sind stolz darauf, dass wir Projektteams prämieren können, die sich mit ihrer Arbeit am Puls der Zeit bewegen und mit ihrem Fokus auf Zukunftsthemen wie Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Infektionsbekämpfung einen Nerv treffen. Die jungen Forscher erbringen Spitzenleistungen auf ihrem Fachgebiet und überzeugen gleichzeitig mit Ideen zu deren wirtschaftlicher Verwertung", erläutert Moll.

Für Josef Glößl, Vizerektor für Forschung und Internationale Forschungskooperation der BOKU, ist Grundlagenforschung auf internationalem Niveau die wichtigste Quelle von Innovation. "Der BOKU ist es ein wichtiges Anliegen, schon bei den Studierenden Bewusstsein und Know-how für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Anwendbarkeit von Forschungsergebnissen zu stimulieren. Unsere hervorragende Kooperation mit tecnet und accent ist ein wichtiger Baustein dafür" so Glößl.

Gentechnik in Nahrungsmitteln sichtbar machen

Der erste Preis ging an Claudia Kolm vom BOKU-Department IFA Tulln. Das prämierte Projekt ist Ergebnis einer Masterarbeit, das von Dr. Kurt Brunner, TU Wien, Leiter der Arbeitsgruppe molekulare Diagnostik am Analytikzentrum des IFA Tulln betreut wurde. In dem vorgestellten Projekt wurde eine einfache und kostengünstige Methode entwickelt, um Bestandteile von gentechnisch veränderten Pflanzenteilen in Lebens und Futtermitteln nachweisen zu können. Diese einfache Teststreifenmethode ermöglicht es Lebensmittel- oder Futtermittel-produzierenden Firmen, diese auf die Anwesenheit gentechnisch veränderter Pflanzen zu prüfen.

Umweltschonendes Bindemittel für Zementindustrie

Der zweite Platz wurde an DI Dr. Michael Stur aus der Arbeitsgruppe von Prof. Franz Ottner vom Institut für angewandte Geologie, Department für Bautechnik und Naturgefahren an der BOKU in Wien vergeben. Stur stellte in seinem Projekt die Eigenschaften von Geopolymeren vor, ein ökologisch hoch interessantes, alternatives Bindemittel für die Zementindustrie. Die Vorteile dieser Geopolybinder wurden in Hinblick auf Umweltschutz und bautechnische Eigenschaften beleuchtet. So entstehen bei der Herstellung von Zement mit Geopolymeren als alternativem Bindemittel um etwa 50 Prozent weniger CO2 Emissionen im Vergleich zum herkömmlichen Portlandzement.

Antikörper aus Pflanzen gegen Ebola-Virus

Andreas Loos aus der Arbeitsgruppe von Prof. Herta Steinkellner vom Department für Angewandte Genetik und Zellbiologie der BOKU Wien wurde mit dem dritten Platz belohnt. Loos stellte die weltweit erstmals gelungene Herstellung eines rekombinanten IgM-Eiweißmoleküls (Antikörper) in Pflanzen vor, das für therapeutische Anwendungen entwickelt werden soll. Das pflanzliche Produktionssystem dieser Arbeitsgruppe wird auch für die Entwicklung eines Antikörpers gegen das Ebola-Virus eingesetzt. Hierzu kooperiert die BOKU im Rahmen eines Laura Bassi Labors mit einer deutschen und kalifornischen Biotech-Firma, deren experimentelle Vakzine für die Behandlung Ebolavirus-infizierter Personen zum Einsatz kommen.

tecnet equity NÖ-Technologiebeteiligungs-Invest GmbH

Die niederösterreichische Landestochtergesellschaft tecnet equity ist ein kompetenter und offener Ansprechpartner für Forschungsinstitutionen und Hochtechnologieunternehmen. Das in Technik und Betriebswirtschaft erfahrene Team bietet umfassende Dienstleistungen und Kapital für niederösterreichische Technologieunternehmen. tecnet equity bietet eine durchgehende Unterstützung auf dem Weg von innovativen Ideen zu wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen. Dieses Modell führt zu einer nachhaltigen Belebung des Technologie- und Wirtschaftsstandortes Niederösterreich. Gleichzeitig unterstützt tecnet equity niederösterreichische Forschungseinrichtungen bei der wirtschaftlichen Verwertung ihrer Erfindungen. Erfindungen mit gesellschaftlichem Mehrwert werden dadurch in markttaugliche Produkte oder Verfahren überführt.

accent Gründerservice GmbH

Das accent ist der Inkubator des Landes Niederösterreich. Ziel des accent ist es, eine fruchtbare Basis für hochinnovative "Start-Up's" in Niederösterreich zu schaffen und diese auf ihrem anfangs sehr schwierigen Weg erfolgreich zu begleiten. Dadurch sollen technologische Entwicklungen effektiv und nachhaltig wirtschaftlich umgesetzt werden. Neben der finanziellen Unterstützung gibt es durch die erfahrenen Gründungsspezialisten im accent auch ein intensives Coaching auf Basis eines strukturierten, individuell erarbeiteten, Businesskonzeptes. Diese fachliche und finanzielle Unterstützung geht über die ersten 18 bis 24 Monate und schafft eine ausgezeichnete Grundlage für eine erfolgreiche Unternehmensgründung im Technologie- und Innovationsbereich.

Rückfragehinweis:
tecnet equity NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH
Dipl.-Geophys. Thilo Schmalz, Tel.: 02742 / 9000 19300
schmalz@tecnet.co.at
http://www.tecnet.co.at

Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)
Mag. Michaela Klement
BOKU-Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01 47654 2351
michaela.klement@boku.ac.at
http://www.boku.ac.at

(Ende)
Aussender: tecnet equity NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH
Ansprechpartner: Beatrice Weisgram
Tel.: +432742900019310
E-Mail: weisgram@tecnet.co.at
Website: www.tecnet.co.at
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