pte20140828003 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Neuer 435 Mio. Jahre alter Gliederfüßer entdeckt

Räuber im flachen Wasser unauffälliger als Verwandte aus der Jurazeit


Fossilien: Forscher identifizieren neue Art (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)
Fossilien: Forscher identifizieren neue Art (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)

München (pte003/28.08.2014/06:10) Biologen der Ludwig-Maximilians-Universität München http://www.uni-muenchen.de haben eine neue 435 Mio. Jahre alte Gliederfüßer-Art in Fossilien entdeckt. Die Neuentdeckung lebte räuberisch im flachen Meerwasser und war wesentlich unauffälliger als jüngere Verwandte aus der Jurazeit. Dabei dürfte es sich um skurrile vielbeinige Tiere mit einem zweiklappigen, schildartigen Panzer gehandelt haben.

Wahrscheinlich ein Krebstier

Das Team zählt die neu beschriebene Art Thylacares brandonensis zum ältesten gesicherten Vertreter der sogenannten Thylacocephala, einer heute ausgestorbenen Tiergruppe, die zu den Gliederfüßern gehört. "Wo genau die Thylacocephala innerhalb der Gliederfüßer einzuordnen sind, ist allerdings immer noch umstritten", verdeutlicht LMU-Biologin Carolin Haug. Die Thylacocephala gehören aller Wahrscheinlichkeit nach aber zu den Krebstieren.

Die Münchner Forscher haben einige Indizien gesammelt, die diese These stützen. So legen sowohl die Anatomie der Beine als auch diverse fluoreszenzmikroskopische Analysen der Muskelstrukturen die Vermutung nahe, dass sie eine Schwestergruppe der sogenannten Remipedia sind. Remipedia sind blinde Krebstiere, die vor allem in tropischen meerüberfluteten Kalksteinhöhlen leben und erst in den 1980er-Jahren entdeckt wurden.

Thylacocephala sieht skurril aus

"Dass die Einordnung der Thylacocephala so schwierig ist, liegt auch an ihrem skurrilen Aussehen", unterstreicht Haug und fügt hinzu. "Lange wurde sogar gestritten, wo überhaupt hinten und vorne ist. Laut der Expertin wurden die Augen von manchen Wissenschaftlern zunächst nicht als solche erkannt, sondern für den Magen gehalten. Thylacocephala brandonensis zeigt sich laut Haug im direkten Vergleich deutlich bescheidener und einfacher.

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