pte20140801008 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

iPipet: iPad-System hilft Forschern beim Pipettieren

Hightech-Gadget dient als kluge Arbeitsunterlage, die Anweisungen gibt


iPipet: soll Laboralltag vereinfachen (Foto: John Correa/Whitehead Institute)
iPipet: soll Laboralltag vereinfachen (Foto: John Correa/Whitehead Institute)

Cambridge/Wien (pte008/01.08.2014/10:55) Das iPipet-System http://ipipet.teamerlich.org , das Forschern beim Pipettieren helfen soll, verwandelt das iPad in eine smarte Arbeitshilfe. Pipettierpläne, die im Vorhinein als Excel-Datei hochgeladen wurden, werden durch die Anwendung so aufbereitet, dass die entsprechenden Start- und Zielorte der Flüssigkeiten oder Zellen, die pipettiert werden sollen, farbig markiert werden. Dann müssen die Mikrotiterplatten nur noch auf das iPad gestellt werden, wo die richtigen Näpfchen beleuchtet werden, aus denen dann zu pipettieren ist.

Vereinfachtes Standardverfahren

Das System wurde am Whitehead Institute http://wi.mit.edu von Yaniv Erlich und Kollegen entwickelt. "In jedem Forschungsbereich wird pipettiert, seien es Biomedizin, Naturwissenschaften oder Pharmazie - die Übertragung von Lösungen oder Zellen von einer Mikrotiterplatte auf eine andere passiert im Laboralltag tausendfach", erklärt Herbert Stangl, Leiter des Instituts für Medizinische Chemie und Pathobiochemie an der Universität Wien http://bit.ly/1ko8hve , gegenüber pressetext.

"Ich glaube, iPipet ist eine ganz nette Spielerei, aber für den Forschungsalltag sind iPads einfach viel zu teuer. Wenn ich in einem Labor bin und mit Flüssigkeiten arbeite, kann immer etwas umgeschüttet werden oder das iPad herunterfallen, dafür ist das Gerät nicht robust genug", bewertet Stangl das neue System.

Roboter nur für großen Durchsatz

Eine andere Pipettierhilfe stellen Roboter dar. Erlich meint jedoch: "Wir haben eine Alternative zu teuren Robotern gebraucht, die uns erlaubt, komplexe Pipettier-Pläne durchzuführen. Das ist besonders wichtig, wenn man mit menschlichen Proben arbeitet, die oft in ihrer Menge begrenzt sind."

"Wenn nur kleine Mengen an verschiedenen Proben pipettiert werden, sind Roboter sinnlos. Aber in klinischen Labors, zum Beispiel bei der Bestimmung des Hepatitistiters, wo täglich hunderte Proben hereinkommen, werden Pipettierroboter eingesetzt. Dort sind diese kostengünstiger und daher für einen großen Durchsatz besser geeignet", ist Stangl überzeugt.

iPad wird in Forschung einbezogen

Dass das iPad das Labor erobert, ist also nicht allzu wahrscheinlich - zumindest nicht als Arbeitsunterlage. Aber, so Stangl: "Eine interessantere Anwendung des iPads im Labor, von der ich kürzlich erfahren habe, ist die Koppelung an eine externe Kamera, die Zellen während ihres Wachstums kontinuierlich fotografiert." Dieses System nennt sich CytoMate http://cytomate.com .

(Ende)
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