pte20140623003 Umwelt/Energie, Auto/Verkehr

ÖBB und Westbahn sparen Strom auf der Schiene

Bereits geringe Maßnahmen haben große Wirkung auf Energieverbrauch


Wien (pte003/23.06.2014/06:10) Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln werden auch bei der Bahn Maßnahmen zum Stromsparen gesetzt. "Das energiesparende Fahren ist zentrales Thema, da im Bereich des Schienenverkehrs auch die größten Einsparpotenziale bestehen", so ÖBB-Pressesprecher Michael Braun http://oebb.at gegenüber pressetext. Ähnliches erklärt auch Erich Forster, CEO der Westbahn http://westbahn.at , im pressetext- Interview: "Als privates Bahnunternehmen sind wir bestrebt, so energiesparend wie nur möglich zu fahren und dennoch schnell unterwegs zu sein."

Beide Unternehmen arbeiten daran, eine Optimierung der energiesparenden Fahrweise von Zügen und das Senken des spezifischen Energiebedarfs bei den Schinenfahrzeugen für ihren Betrieb umzusetzen. Ausrollen lassen, sei ein Bestandteil der energiesparenden Fahrweise und wird von den Triebfahrzeugführern entsprechend angewandt, bestätigen sowohl Braun als auch Forster.

Westbahn fährt stromsparender

"Auf der Hochleistungsstrecke Wien - Salzburg benötigt ein Railjet im Durchschnitt meist zwischen 3.400 bis 4.000 Kilowattstunden. Die angegebenen Verbrauchswerte sind gemessene Durchschnittswerte von mehr als 1.000 Fahrten", erklärt Braun. "Eine Garnitur der Westbahn verbraucht auf der Strecke von Wien nach Salzburg rund 2.500 beziehungsweise 2.100 Kilowattstunden auf dem Weg von Salzburg nach Wien", weiß Forster. Beide Anbieter legen die Strecke in rund zweieinhalb Stunden zurück, wobei der ÖBB-Railjet um acht Minuten schneller ist.

Eine Einfach-Garnitur des Railjet bietet Platz für 420 Passagiere in drei Klassen inklusive einem Speisewagen, der Triebwagenzug der Westbahn bietet in den sechsteiligen Doppelstock-Triebzügen Platz für 501 Passagiere. Beide Triebfahrzeuge verfügen über die Möglichkeit, Bremsenergie wieder ins Netz rückzuspeisen. Beim Railjet treiben vier Achsen einer vorgespannten Taurus-E-Lok den Zug, beim Triebwagenzug der Westbahn erfolgt der Antrieb über insgesamt acht Achsen.

Energieoptimierte ÖBB-Fahrweise

"Die energieoptimierte Fahrgeschwindigkeit wird dem Triebfahrzeugführer in einer zweiten Geschwindigkeitsspalte - zusätzlich zur örtlich zulässigen Fahrplangeschwindigkeit, die der Maximalgeschwindigkeit entspricht - auf einem Notebook angezeigt. Mit dieser Geschwindigkeit ist eine pünktliche Fahrt gewährleistet. Bei Bedarf ordnet die Verkehrsleitung abweichende Geschwindigkeiten an", führt Braun aus.

Der Stromverbrauch - Aufnahme und Rückspeisung - wird bei Railjet-Zügen mittels eines im Lok-Maschinenraum befindlichen, geeichten Stromzählers erfasst und gemeinsam mit den jeweiligen GPS-Daten zur Auswertung an eine zentrale Datenbank übertragen. Zusätzlich wird er auf dem Führerstand der Lok (nicht am Steuerwagen) für die jeweilige Zugfahrt kumuliert angezeigt.

Geschwindigkeit reduziert Energieverbrauch

"Bei der Westbahn misst jeder Triebwagenführer den Stromverbrauch des Zuges, der am Ende einer Fahrt ausgewiesen wird, selbst", meint Forster. "Wir haben in Untersuchungen festgestellt, dass etwa auf der Neubaustrecke Wien - St. Pölten die Verringerung der Geschwindigkeit von 200 auf 180 km/h die Fahrzeit um nur eine Minute verlängert, den Stromverbrauch aber drastisch reduziert."

"Eine pünktliche Abfahrtszeit und die exakte Fahrplan-Einhaltung schlagen sich in der Jahresbilanz als Ersparnisse in Millionenhöhe nieder", führt Forster aus. Ähnliches gelte auch für die Wintermonate. Hochrechnungen haben gezeigt, dass eine Temperaturabsenkung statt der völligen Abschaltung während der Stehzeit in den Nachtstunden tausende Gigawattstunden Strom einspart", so Forster abschließend gegenüber pressetext.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: weitlaner@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|