pte20130705010 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Neue Methode macht Holz noch widerstandsfähiger

Italienische Forscher entwickeln umweltschonendes Verfahren


Gefällte Bäume: neue Behandlungsmethode entwickelt (Foto: flickr/Jeena Paradies)
Gefällte Bäume: neue Behandlungsmethode entwickelt (Foto: flickr/Jeena Paradies)

Trento (pte010/05.07.2013/11:35) Italienische Forscher haben eine innovative Methode zur industriellen Verarbeitung von Holz entwickelt. Dadurch können einheimische Holzsorten mit hochwertigen Eigenschaften ausgestattet werden, ohne dabei auf den Einsatz chemischer Substanzen zurückgreifen zu müssen. Das dafür patentierte vakkuum- und wärmetechnische Verfahren trägt den Namen "Termovuoto". Hervorgebracht hat diese neuartige Methode das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto per la Valorizazzione del Legno e delle Specie Arboree http://ivalsa.cnr.it mit Sitz in San Michele all'Adige.

Anwendung im Außenbereich

"Termovuoto kombiniert eine im Vakuum erzeugte Trocknung mit einer thermischen Behandlung des Holzes", erklärte Projektleiter Ottaviano Allegretti. Am Ende stehe ein umweltfreundlich und kostengünstig erzeugtes Produkt mit herrvorragender Qualität. Sowohl hinsichtlich Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer als auch in Sachen Ästhetik bestehe Ähnlichkeit mit den wegen dieser Vorzüge importierten tropischen Hölzer. Deshalb sei das Material besonders für Anwendungen im Aussenbereich wie bespielsweise Fensterrahmen, Leitplanken und Fassaden geeignet. "Es handelt sich um ein Produkt, das nicht nur mit unbehandelten Hölzern, sondern auch mit anderen hoch resisten Baustoffen wie bespielsweise Plastik konkurrieren kann", so der italienische Wissenschaftler weiter. Zudem könne es die exzessive Abholzung von Naturwäldern der Dritten Welt verhindern helfen.

Als nächste Schritte in Vorbereitung sind derzeit eine auf den gesamten Lebenszyklus des Produktes - vom Fällen des Baumes bis zur Entsorgung des Holzes - reichende Zertifizierungsmethode sowie ein Analyseverfahren. Letzteres dient der Messung von volatilen organischen Stoffen, die bei der Möbelherstellung ihre Anwendung finden. Ziel ist es, den bisherigen Forschungsaufwand und das erworbene technologische Know-how der heimischen Holzindustrie zugute kommen zu lassen.

Nutzeffekte für Natur und Wirtschaft

Das mit drei Patenten geschützte Verfahren hat fünf Jahre an Forschungs- und Entwicklungarbeit erfordert. Finanziert wurde das als "Thermovacuum" bekannte Projekt von der Autonomen Provinz Trient, dem Nationalen Forschungsrat CNR und einer Reihe privater Geldgeber. Hohe Anerkennung kam auch von Seiten der EU-Kommission, die das Vorhaben wegen der für Italien und Europa entstehenden ökologischen und beschäftigungspolitischen Nutzeffekte als strategisch eingestuft und dafür die Rekordsumme von 1,8 Mio. Euro zur Verfügung gestellt hat. Einzelheiten zu "Termovuoto" können in der Fachzeitschrift "Bio Resources" nachgelesen werden.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Harald Jung
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: jung@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|