pte20130430032 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Schuldenschnitt: SolarWorld pfeift auf Kleinanleger

Unternehmen kann Verbindlichkeiten um rund 60 Prozent reduzieren


Frank H. Asbeck: Einigung mit Gläubigern getroffen (Foto: solarworld.de)
Frank H. Asbeck: Einigung mit Gläubigern getroffen (Foto: solarworld.de)

Bonn (pte032/30.04.2013/13:30) Der in finanzielle Schieflage geratene deutsche Solarkonzern SolarWorld http://solarworld.de hat sich mit seinen wichtigsten Gläubigern auf einen Schuldenschnitt geeinigt. Das von CEO Frank H. Asbeck geführte Unternehmen kann damit seine langfristigen Verbindlichkeiten um rund 60 Prozent reduzieren - auch wenn dies zur Entmachtung der Kleinanleger führt. An der Börse schlagen die Nachrichten durch. Bei Redaktionsschluss (13:18 Uhr) notiert das Papier mit einem Minus von 0,29 Prozent im Minus bei 0,69 Euro.

Operativer Verlust verdoppelt

Dass das SolarWorld-Papier inzwischen zu einem Penny-Stock mutiert ist, lässt sich mit den Konzernzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr erklären. 2012 reduzierte sich der Umsatz von 1,045 Mrd. Euro auf 606 Mio. Euro. Auch der operative Verlust erhöhte sich drastisch um mehr als das Doppelte auf 492,4 Mio. Euro. Vor allem die Rivalen aus Fernost macht SolarWorld zu schaffen. "Das größte Problem ist und bleibt die chinesische Konkurrenz, die einfach zu stark und zu billig ist", so Asbeck, der rund 28 Prozent der SolarWorld-Assets hält.

Die Probleme hatten für die Bonner wie auch für andere deutsche Hersteller im vergangenen Jahr begonnen. So schlitterte aufgrund des immensen Preisdrucks schon Q-Cells in die Pleite. Bereits Ende Januar hatte SolarWorld die Investoren mit dem Eingeständnis schockiert, große Schuldeneinschnitte vornehmen zu müssen, um überhaupt überleben zu können. Bis zum 30. September 2012 hatte das Unternehmen Verbindlichkeiten von mehr als einer Mrd. Euro. Die Aktie von SolarWorld hatte massiv verloren und musste Anfang März den TecDax verlassen.

(Ende)
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