pte20130423001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Feuerbrand: Bienen als Messinstrumente eingesetzt

Wiener Forscher entwickeln Schnelltest und spannen Folien vor Stock


Bienen: lassen sich nicht nur zum Bestäuben einsetzen (Foto: pixelio.de, Abel)
Bienen: lassen sich nicht nur zum Bestäuben einsetzen (Foto: pixelio.de, Abel)

Wien (pte001/23.04.2013/06:00) Wissenschaftler der TU Wien http://tuwien.ac.at haben einen Weg gefunden, anhand von Bienen zu messen, wie hoch die Feuerbrandgefahr für Obstgärten ist. Feuerbrand ist eine Pflanzenkrankheit, die Obstbäume befällt. Die Blüten und Blätter von den Bäumen welken und verfärben sich schwarz. Ist eine Plantage von Apfel- oder Birnenbäumen betroffen, bleibt nur noch die Rodung als letzte Chance.

Vereinfachte Analyse

"In vielen Obstgärten werden heute Bienen angesiedelt, um für ausreichende Bestäubung zu sorgen. Prinzipiell können die Bienen zwar die Krankheit weitertragen, aber man kann an ihnen auch messen, ob es in einer gewissen Umgebung eine Infektionsgefahr gibt", sagt Heidi Halbwirth vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der TU Wien, gegenüber pressetext.

Ein auf Feuerbrand-DNA maßgeschneiderter Gentest verrät, ob tatsächlich Gefahr im Verzug ist. "Der Test kommt aus der Humanmedizin - ursprünglich weist man mit damit Humanpatogene nach, wie etwa Lepra", erklärt Halbwirth. Dieser Test könne eben auch bei Bienen angewendet werden, um die Feuerbrandgefahr zu erfassen. Denn einen Obstgarten ständig auf Feuerbrand zu untersuchen, ist kaum möglich, da die Blüten ständig analysiert werden müssten. Nützlich daher ist, dass die Feuerbrand-Bakterien an den Bienen haften bleiben.

Kein umständlicher Labortest

Die Forscher machen es sich zunutze, dass die Bienen zur Verbreitung der Krankheit beitragen, denn sie nehmen die Bakterien in ihren Bienenstock mit. "Am Eingang zum Bienenstock bringen wir kleine Röhrchen mit Folieneinlagen an, durch die jede Biene hindurchkrabbeln muss. Wenn die Bienen mit den Bakterien in Kontakt gekommen sind, bleiben auf den Folien einzelne Bakterien zurück", weiß Halbwirth.

Bereits nach wenigen Stunden können die Folien entnommen und die Bakterien dann abgewaschen werden. Die Waschlösung wird mit einem speziell entwickelten Farbtest auf Feuerbrand-Bakterien untersucht. Bisher mussten Blüten ins Labor eingeschickt werden. Mit dem neuen Test können Obstbauern und Imker innerhalb weniger Stunden selbst feststellen, ob es in der Gegend Feuerbrand gibt. Der Flugradius von Bienen beträgt bis zu drei Kilometer.

(Ende)
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