pte20130406005 Forschung/Entwicklung, Bildung/Karriere

Uni 2.0: Online-Kurse bedürfen regelmäßiger Tests

Ablenkung zunehmendes Problem bei virtueller Vorlesung


E-Learning: häufige Tests wirken Ablenkung entgegen (Foto: pixelio.de, Christ)
E-Learning: häufige Tests wirken Ablenkung entgegen (Foto: pixelio.de, Christ)

Cambridge/Marburg (pte005/06.04.2013/06:15) Durch die explosive globale Verbreitung von bildungsfördernden Online-Kursen ist in Hinblick auf deren Effektivität eine kritische Diskussion entbrannt. Ablenkungsfaktoren wie E-Mail, Internet oder Fernseher können die Tauglichkeit des E-Learnings stark beeinträchtigen. Forscher der Harvard University http://wjh.harvard.edu haben herausgefunden, dass frühe, kurze und häufige Tests dieser Ablenkungsproblematik entgegenwirken. Das Abschweifen der Gedanken konnte durch derartige Prüfungen um die Hälfte reduziert werden, wobei sich auch das Mitschreiben verdreifacht hat.

MOOCs für hunderte Teilnehmer

"Den Effekt der Tests kann ich nur bestätigen. Unser erster MOOC (Massive Online Open Course) startet in zehn Tagen. Es haben sich bereits 380 Teilnehmer aus 60 Regionen angemeldet - es werden aber voraussichtlich noch bis zu 600 werden", unterstreicht Jürgen Handke von der Universität Marburg http://uni-marburg.de die Popularität des E-Learnings gegenüber pressetext.

An der Universität Marburg sei jede Lerneinheit nicht nur mit einem Video und Tests gekoppelt, wie es auf der Harvard Universität der Fall ist, sondern zusätzlich mit Multimedia. "Dazu gibt es zwei Arten von Zertifikaten. Einerseits das Teilnehmer-Zertifikat, was jedoch aus Datenschutz-technischen Gründen nicht kontrolliert wird. Andererseits vergeben wir das 'Qualified Certificate', wofür ein Test einen Gesamtscore von 60 Prozent benötigt", so der Professor.

Den Test können die Teilnehmer beliebig oft machen, können sich jedoch auch verschlechtern. Zudem können sich die Studenten miteinander vergleichen. Der nächste einzuführende Schritt sei die Vergabe von Credits.

Visible Learning gemäß Hattie

"Wir glauben an den Ansatz 'Visible Learning' von John Hattie. Er hat für seine Studie 50.000 Schulen untersucht und konnte dabei bis zu 120 Lerneffekte feststellen. Nummer eins im Ranking ist die Person des Lehrers, gefolgt von Tests. Dies wollten wir auch umsetzen", betont er. Seit neun Jahren werden in Marburg "Inverted Classrooms" angeboten, die vor Ort in On-Campus-Kursen mit Präsenzphasen verbunden sind und in Online-Kursen durch spezielle Übungseinheiten erweitert wurden.

"Dadurch wird ein In-Class-Scenario simuliert, was den Studenten wiederum als Übungsmaterial dient", führt der Spezialist aus. Dem Professor zufolge bleibt der Effekt der Online-Kurse im Vergleich zu den physischen Unterrichtseinheiten relativ gleich.

Unter http://bit.ly/ZhGzFW können sich Interessenten für den MOOC bis 12. April anmelden.



(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Andreea Iosa
Tel.: +43-1-81140-306
E-Mail: iosa@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|