pte20130220014 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Vertrauen: Google und Medien bei Lesern gleich auf

Experte hält Vergleich für problematisch - Industrieländer skeptisch


Google:  aus dem Internet nicht mehr wegzudenken (Foto: pixelio.de/A. Klaus)
Google: aus dem Internet nicht mehr wegzudenken (Foto: pixelio.de/A. Klaus)

New York/St. Pölten (pte014/20.02.2013/12:15) Menschen vertrauen Suchmaschinen im Internet mittlerweile genauso viel wie traditionellen, angestammten Medien. Das Vertrauen in Social-Media-Plattformen ist hingegen vergleichsweise deutlich schwächer ausgeprägt. In Entwicklungs- und Schwellenländern halten Rezipienten Medien generell vertrauenswürdiger als in Industriestaaten. Zu diesen Ergebnissen kommt die internationale Studie "Trust Barometer" http://bit.ly/10dYCai des Marktforschungsunternehmens Edelman Berland http://edelmann.com . Insgesamt wurden rund 30.000 Personen in 26 Ländern zu ihrem Vertrauen gegenüber unterschiedlichen Medientypen befragt.

Jan Krone, Medienexperte von der FH St. Pölten http://fhstp.ac.at , hält den Vergleich im Gespräch mit pressetext allerdings für problematisch. Man könne Suchmaschinen und soziale Medien nicht mit klassischen Medien vergleichen. "Google ist ein mediennaher Servicedienstleister, stellt aber keine eigenen Inhalte zur Verfügung und hat deshalb mit Massenmedien nichts zu tun." Ähnliches gelte für Facebook, das ein Kommunikationskanal sei, so der Experte.

Vertrauen weltweit gewachsen

Laut der Studie ist in diesem Jahr das Vertrauen in Medien gegenüber 2012 von 52 auf 57 Prozent leicht angestiegen. Weltweit vertrauen 58 Prozent der Befragten klassischen Medien. Interessant dabei ist, dass dieser Wert in den Industrienationen bei 51 Prozent liegt, während die traditionellen Medien in Entwicklungs- und Schwellenländern auf 65 Prozent kommen. Auch Internet-Suchmaschinen wie Google werden von 58 Prozent der Weltbevölkerung als vertrauenswürdig eingeschätzt. Die Kluft zwischen den beiden Länderkategorien ist hier noch tiefer. In westlichen Industriestaaten vertrauen nur 47 Prozent Google und Co. In den weniger entwickelten Regionen der Welt liegt das Vertrauen bei 71 Prozent.

Dieses globale Ungleichgewicht in der Bewertung von Nachrichtenkanälen zieht sich durch sämtliche Medientypen. Vergleichsweise schlecht kommen dabei soziale Medien weg und liegen in Sachen Vertrauenswürdigkeit noch hinter Firmenwebseiten und Blogs. Plattformen wie Facebook vertrauen laut Trust Barometer weltweit nur 41 Prozent. In Industriestaaten sind es sogar nur 26 Prozent. Auffällig ist zudem, dass Medienkonsumenten ab einem Alter von 45 Jahren Medien im Allgemeinen skeptischer gegenüberstehen als Jüngere.

Abhörskandal mit Folgen

Nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland ist das den Medien zugeschriebene Vertrauen angewachsen. Es kletterte stark von 42 auf 61 Prozent. Ähnlich gute Steigerungsraten konnten NGOs, Regierungsstellen und die Wirtschaft verzeichnen.

In Großbritannien hat das Vertrauen im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozentpunkte auf 47 Prozent zugelegt. Eine Nachuntersuchung hat allerdings ergeben, dass dieser Wert wieder gesunken ist nach der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse rund um den Abhörskandal bei "News of the World".

(Ende)
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