pte20130130001 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Einzigartige Korallenkolonien im Mittelmeer entdeckt

Analyse zeigt Auswirkungen des Klimawandels auf den Meeresboden


Korallenriff: Forscher schätzen Klimafolgen ab (Foto: pixelio.de, Thomas Klauer)
Korallenriff: Forscher schätzen Klimafolgen ab (Foto: pixelio.de, Thomas Klauer)

Bologna (pte001/30.01.2013/06:00) Mitarbeiter des zum Nationalen Foschungsrat CNR gehörenden Istitituto di Scienze Marine http://www.ismar.cnr.it haben vor der Küste Montenegros aus Kalk und Kohlenwasserstoffen entstandene Unterwasserkolonien aufgespürt. Die Entdeckung soll wichtige Erkenntnisse über den Klimawandel und die fortschreitende Versäuerung der Weltmeere ermöglichen.

Riff in 500 Metern Tiefe

Anlass für die Aktion war die mithilfe des CNR-Schiffs "Urania" und einem internationalen Expertenteam durchgeführte Meereserforschungskampagne "Altro". Bei den Tauchvorgängen wurde von Bord aus ein "Remotely Operated Vehicle" eingesetzt, das in 400 bis 500 Metern Tiefe auf ein großflächiges Korallenriff stieß.

Projektleiter Lorenzo Angeletti im pressetext-Interview: "Die dabei entdeckten säulenartigen Kalkablagerungen und Korallenformationen sind wegen ihrer Schönheit und wissenschaftlichen Relevanz so gut wie einzigartig im Mittelmeer." Ähnliche Funde seien bisher nur aus dem Golf von Cadiz, den Gewässern vor Neuseeland und der nordamerikanischen Pazifikküste bekannt.

Versäuerung schreitet voran

Neben weißen und gelben Korallen wurden auch bis zu zwei Meter hohe Bestände aus schwarzen Korallen gesichtet. Bei der Meeresforschungskampagne "Altro" handelt es sich um die erste Mission des bis zum Jahre 2016 dauernden europäischen Forschungsprogramms "Cocnet".

An dem Projekt sind neben zahlrreichen italienischen Universitäten auch Forschungseinrichtungen aus Albanien, Kroatien und Montenegro beteiligt. Die wertvollsten Funde sind bereits an das wissenschaftliche Aquarium des Fürstentums Monaco zur näheren Untersuchung überstellt worden. Sie sollen Aufschluss über die Entwicklung der Erderwärmung und die Versäuerung des Mittelmeeres geben.

(Ende)
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