pte20121219010 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Grenzenloses Zeitungsangebot im Netz gefährdet

Verleger fordern Gebühren für zugängliche Zeitungsartikel


Zeitungen: Verleger fordern Gebühren für Links (Foto: flickr.com/barockschloss)
Zeitungen: Verleger fordern Gebühren für Links (Foto: flickr.com/barockschloss)

Berlin/Wien (pte010/19.12.2012/11:15) Bald könnte es Internetsuchmaschinen untersagt sein, Links zu den Artikeln deutscher Zeitungsverleger kostenlos im Internet zur Verfügung zu stellen. Deshalb findet Ende Januar eine parlamentarische Anhörung statt, welcher Google und die deutschen Printmedien beiwohnen werden, um über Änderungen zu verhandeln. Im Zuge dieser Versammlung soll beschlossen werden, ob Zeitungsverleger zukünftig die Möglichkeit haben sollen, Gebühren zu erheben, wenn ihre Meldungen ohne Einverständnis zugänglich gemacht werden.

Genehmigung gefordert

"Zeitungsverleger kämpfen mit der Tatsache, dass Printmedien von Internetmedien abgelöst werden und versuchen diesen Prozess mit allen Mitteln aufzuhalten. Dennoch ist es unverständlich, wieso man sich in erster Linie gegen Google News richtet, da es viele andere Aggregatoren - wie zum Beispiel Yahoo - gibt", so Herwig Seitz von CPC-Consulting http://cpc-consulting.net gegenüber pressetext. Darüber hinaus stelle sich die Frage, was man mit dieser Forderung bezwecken wolle, da Google als Vermittler zugunsten der Zeitungsverlage agiere.

Die CDU hingegen fordert Online-Suchmaschinen wie Google dazu auf, vor Veröffentlichung der Links zu den Zeitungsauszügen eine Genehmigung einzuholen. Diese erhebliche Ausdehnung des Copyrights könnte Verlegern die Möglichkeit einräumen, Gebühren für die Bereitstellung ihrer Zeitungsartikel zu verlangen. Als Gegenmaßnahme hat Google eine Kampagne eingeleitet, die Nutzer auf den eingeschränkten Informationszugriff aufmerksam machen und zum Ausdruck ihres Protestes gegenüber Parlamentsmitgliedern animieren soll.

Einigung mit französischsprachigem Verlag

Die Einigung zwischen Google und den französischsprachigen Verlagen in Belgien lässt das Unternehmen und Nutzer, welche die neue Regelung ablehnen, jedoch aufatmen. Der Verlegerverband Copiepresse http://copiepresse.be hat eine Kampagne zurückgezogen, welche Googles Nachrichtendienst beschuldigte, die Urheberrechte von Zeitungen verletzt zu haben. Im Gegenzug dazu hat Google eine Initiative gestartet, die Google-Nutzer dazu anregen soll, vermehrt die Webseite der Copiepresse zu besuchen.

(Ende)
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