pts20121212026 Unternehmen/Wirtschaft, Produkte/Innovationen

Herausforderung Grenze für Unternehmer im Wirtschaftsraum Bodensee

Unternehmer aus dem Thurgau, Hegau und Vorarlberg über interne & externe Grenzen


Ermatingen/Dornbirn (pts026/12.12.2012/14:20) Vier mittelständische UnternehmerInnen aus dem Thurgau, Hegau und Vorarlberg gaben Ende November auf Lilienberg in Ermatingen/CH einen Einblick, mit welchen internen und externen Grenzen sie zu kämpfen haben. Ihre Beispiele zeigen auf, wo Handlungsbedarf besteht.

Das Aktionsfeld "Politik und Gesellschaft" lud Ende November UnternehmerInnen aus dem Bodenseeraum auf den Lilienberg in Ermatingen/CH. Einem ausgewähltem Teilnehmerkreis wurde geschildert, wie sie interne und externe Grenzen im Unternehmertum erfolgreich meistern und wo die Politik und Gesellschaft Handlungsbedarf hat. Ziel dieses Aktionsfeldes ist es, Probleme wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Natur aufzuzeigen und zu analysieren. Die notwendigen Lösungsansätze sollen erarbeitet werden, um diese den Experten und Verantwortungsträgern aus der Politik zu unterbreiten. "Die Politik muss aus der Wirtschaft und Gesellschaft Anstöße erhalten, um handeln zu können. Der Wirtschaftsraum Bodensee besteht vorrangig aus KMUs. Um auch in Zukunft erfolgreich bestehen zu können, muss er als Einheit gesehen werden. Da ist die Politik vor Ort gefragt", ist Hans-Peter Wüthrich, Leiter des Aktionsfeldes "Politik und Gesellschaft" beim Lilienberg Unternehmerforum, überzeugt. Wien, Bern und Berlin sind zu weit entfernt. http://www.lilienberg.ch

Mittelstand ist der Motor der Wirtschaft im Bodenseeraum

Wüthrich gibt zu bedenken, dass es der Mittelstand ist, der Arbeitsplätze schafft, der nicht so schnell den Produktionsstandort verlässt. Im Gegenteil, er sichert ihn noch ab. "Ohne produzierende Betriebe ist Forschung nicht möglich. Die Wirtschaft würde in Europa nicht mehr funktionieren", dessen ist sich Wüthrich sicher. Daher ist es ihm wichtig, mit dieser Plattform eine Lobby für den Mittelstand in der Wirtschaftsregion Bodensee zu schaffen.

Nach den Vorträgen kam es zu regen Diskussionen. Einig waren sich alle, dass der Arbeit ein positives Image verpasst, die duale Ausbildung forciert werden muss. Der Mittelstand bzw. die Stärken der ansässigen Unternehmen müssen besser nach außen kommuniziert werden. Keiner der Anwesenden stellt infrage, dass es die Bodenseeregion gibt. Es gilt, die Wirtschaftsregion Bodensee mit positiven Bildern in die Welt hinaus zu tragen, damit künftig die Bodenseeregion nicht nur als touristische Einheit, sondern auch als Wirtschaftseinheit gesehen wird.

UnternehmerInnen aus dem Thurgau, Hegau und Vorarlberg

Dass Grenzen nicht hindern dürfen, darin sind sich die vier ReferentInnen rund um den Bodensee einig. Peter Schütz - Inhaber von LETRONA in Friltschen/CH, einem Metall verarbeitenden Betrieb startete die Vortragsreihe. Als Schweizer Unternehmer, der in die EU liefert, hat er täglich mit Grenzen zu tun. Aber auch interne Grenzen zeigen sich durch den Facharbeitermangel in der Schweiz. 100 Mitarbeiter aus zwölf Nationen sind eine tägliche Herausforderung.

Er ist ein Befürworter der dualen Ausbildung. Facharbeiterrekrutierung ist ein Kernthema. Für den Wirtschaftsraum Bodensee sieht er eine chancenreiche Zukunft, wenn Probleme vor Ort angegangen werden. "Für die Schweiz heißt das: Wir müssen sorgen, dass es zu einem Gleichgewicht zwischen Realwirtschaft, Finanzwirtschaft, Forschung und Entwicklung kommt," ist Schütz überzeugt.

Marie-Luise Dietrich-Pfanner von Pfanner Fruchtsaft in Lauterach/Vorarlberg ist bereits die sechste Generation, des im Jahre 1856 aus einem Brandweinbetrieb hervor gegangenen Fruchtsafthersteller, die im Unternehmen tätig ist. Der heutige Betrieb zählt mit seinen über 700 Mitarbeitern zu den größeren Fruchtsaftherstellern in Europa und exportiert in 75 Ländern der Welt, außer der Schweiz. Der Zoll ist die Grenze, 40 % sind zu hoch. Bereits vor dem Beitritt Österreichs zur EU war die Firma in den EU-Ländern tätig und musste viel Lehrgeld bezahlen. "Rückblickend war es richtig, denn nach der Öffnung der Grenzen, wäre es zu spät gewesen", meint Dietrich-Pfanner. Einer der Slogans von Pfanner lautet: "Wir sind Pfanner!" Das heißt für sie, so Dietrich-Pfanner, "Gutes Vorbild sein, ist das Glaubhafteste und Nachhaltigste, daher kommen auch nur Nachfolger an die Spitze der Firma, die überzeugt sind, dass sie wollen!"

Die Grenzen sind für Detlef Lohmann von allsafe in Engen/D der Preis- und Produktionswettbewerb mit China. "Um den Preiskampf in Grenzen zu halten, benötigen wir Ingenieurwissen", lässt Lohmann aufhorchen. 2009 wurde eine Wachstumsgrenze erreicht. Um diese zu überwinden wurde Wissen ins Unternehmen geholt. Um Kundenwünsche leichter zu erfüllen, wird auf großen Serviceanteil gesetzt und von Voll- auf Teilautomatisierung umgestellt. Dies ist aber nur möglich, wenn die Produktion in Europa bleibt. "Um die KMUs im Wirtschaftsraum Bodensee zu stärken, ist es notwendig, das Augenmerk von außen auf uns zu lenken, d. h. entsprechende Öffentlichkeitsarbeit von allen Seiten ist unerlässlich", fordert Lohmann zum entsprechenden Handeln auf.

Von der Ziege zur erfolgreichen Molke-Kosmetikproduktion schaffte es Ingo Metzler von Metzler Käse & Molke GmbH im Bregenzerwald. Jeder, der einmal versucht hat, mit seinem Produkt in die Regale der Handelsketten zu kommen, erfährt ganz schnell, wo die Grenzen sind. Als kleiner, regionaler Produzent ist der Kampf gegen den Preis nicht zu gewinnen. Also muss das Produkt mit Zusatzwerten und Geschichten besetzt werden. Grenzen sind für ihn auch die Bürokratie, allein die ist über den Produktpreis nicht finanzierbar. Als Landwirt stellt er fest, dass für Lebensmittel immer weniger Geld übrigbleibt.

Für ihn muss auch die Bodenseeregion mehr personifiziert, emotional aufbereitet werden. "Wir müssen sagen, wer wir sind und dass wir sind! Und die Medien mit positiven Bildern füttern! Dann wird man in Europa und der ganzen Welt nicht mehr nur vom Tourismusland Bodensee, sondern auch vom Wirtschaftsland Bodensee sprechen", gibt Metzler zu bedenken! Die Firma Metzler gewann Ende September den Ersten Österreichischen Innovationspreis Tourismus.

http://www.letrona.ch
http://www.pfanner.com
http://www.allsafe-group.com
http://www.naturhautnah.at

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