pte20121123004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Suspendierung nach provokativem Facebook-Foto

Angestellte verunglimpft angeblich Denkmal durch ordinäre Gesten


Friedhof: Soldaten via Facebook-Foto entehrt? (Foto: flickr.com/cod-gabriel)
Friedhof: Soldaten via Facebook-Foto entehrt? (Foto: flickr.com/cod-gabriel)

Hyannis/Kiel (pte004/23.11.2012/06:10) Die Angestellte Lindsey Stone ist von ihrem Arbeitsplatz auf unbestimmte Zeit suspendiert worden, nachdem ein provokatives Scherzfoto auf ihrem Facebook-Profil erschienen ist, das in Windeseile ungemeine Kontroversen ausgelöst hat. Auf dem Bild befindet sich Stone auf einem Friedhof, dem Tomb of the Unknowns in Washington D.C., vor einem Schild mit der Aufschrift "Ruhe und Respekt". Dieses Denkmal ist den gefallenen US-Streitkräften gewidmet, deren Überreste bis heute unidentifiziert sind.

Ungerechtfertigt bei Privataktivitäten

Nach Veröffentlichung des Fotos, das Stone neben dem auf Ruhe hinweisenden Schild zeigt, wie sie ihren Mittelfinger in die Kamera hält und einen lauten Schrei vortäuscht, ist eine Facebook-Seite mit dem Titel "Feuert Lindsey Stone" erstellt worden. Mit über 19.000 Fans hat die Seite ihr Ziel - Stones Entlassung - nur knapp verfehlt. Die Angestellte ist stattdessen von ihrem Job bei LIFE (Living Independently Forever) http://lifeincidaho.com ohne Begründung vorübergehend beurlaubt worden und fürchtet eine Kündigung.

"Grundsätzlich betreffen die privaten Aktivitäten eines Mitarbeiters den Arbeitgeber nicht. Haben die Tätigkeiten jedoch direkte Auswirkungen auf den Arbeitsplatz, so kann eine Kündigung dadurch gerechtfertigt werden", so Thilo Weichert vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein http://www.datenschutzzentrum.de , im Gespräch mit pressetext. Außerdem werden Betroffene, die gegen die rechtswidrige Entlassung vor einem Arbeitsgericht Klage erheben, aller Wahrscheinlichkeit nach erfolgreich sein.

Schriftliche Entschuldigung

In einer schriftlichen Entschuldigung, erklärt die LIFE-Angestellte, das Foto diene ausschließlich ihrer eigenen Unterhaltung sowie als optischer Effekt, da es das Gegenteil der Aufschrift des Schildes repräsentiere, jedoch nicht in Zusammenhang mit dem Ort zu sehen sei. Stone wird wahrscheinlich nicht die Letzte sein, deren Arbeitsplatz gefährdet ist. "Unter Umständen gibt es bestimmte strafrechtliche Regelungen, deren Verstoß negative Folgen auf den Arbeitsplatz haben kann", so Weichert. Laut Deklaration des National Relations Board werden die Beiträge auf sozialen Netzwerken zukünftig nicht mehr durch das amerikanische Bundesarbeitsgesetz geschützt.

(Ende)
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