pte20120830019 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Professionelle Journalisten weiterhin erwünscht

Vertrauen durch Qualitätskontrolle für Rezepienten entscheidend


Tastatur: Profi-Journalismus hat nicht ausgedient (Foto: Flickr/Laffy4k)
Tastatur: Profi-Journalismus hat nicht ausgedient (Foto: Flickr/Laffy4k)

St. Petersburg/Wien (pte019/30.08.2012/12:45) Social Media verändert das Lesen von Nachrichten tiefgreifend, da das Zusenden von Neuigkeiten unter Kontakten gängige Praxis geworden ist und theoretisch jeder Inhalte verbreiten kann. Das Handwerk des Journalismus ist dadurch jedoch nicht obsolet geworden, zeigt eine Befragung von 1.000 Erwachsenen in den USA: Selbst Nutzer mobiler Internetdienste bevorzugen Nachrichten, die aus der Hand professioneller Redakteure stammen.

Hauptfunktion Qualitätskontrolle

Das Aufkommen von Internet und Social Media hat den Journalismus gestärkt hervorgehen lassen, bestätigt Engelbert Washietl, Sprecher der "Initiative Qualität im Journalismus" http://www.iq-journalismus.at , gegenüber pressetext. "Im Netz taucht vieles auf, das erst verifiziert werden muss. Journalismus im traditionellen Sinn liefert hier aus Sicht der Rezipienten eine Antwort: Das, was über klassische Medien wie Agenturen, Rundfunk oder Zeitungen mitgeteilt wird, stimmt. Hoffentlich."

Die konkreten Ergebnisse der Studie, die das Reynolds Journalism Institute http://rjionline.org durchgeführt hat: Nur jeder Vierte ist der Meinung "Nachricht ist Nachricht - egal von wem sie kommt". Mainstream-Nachrichtendienste werden weiterhin favorisiert und 62 Prozent wollen "Nachrichten professioneller Journalisten", während nur eine Minderheit den Großteil ihrer Infos von Freunden bezieht. Über 70 Prozent der Befragten gestehen der Berufsgruppe der Journalisten eine "wichtige Rolle in der Gesellschaft" zu.

Medien-Mix außer Gefahr

Angesichts der zunehmender Verbreitung mobiler Bildschirm-Hardware wie Smartphones, Tablets oder Laptops dürften Online-Dienste in Zukunft noch wichtiger werden, wobei sich jedoch kein einheitlicher Trend zeigt: Nach ihrer Einschätzung für das Jahr 2022 befragt, glauben 35 Prozent, künftig Nachrichten ausschließlich mobil über digitale Dienste zu beziehen. 45 Prozent sind dabei skeptisch, wobei sich die heutigen Mobildienst-Nutzer nur wenig von anderen unterscheiden.

Bezahl-Dilemma

Zum Leidwesen der Medienhäuser bedeutet die grundsätzliche Wertschätzung weiterhin nicht, dass Nutzer für journalistische Online-Texte auch bezahlen wollen. Das war nur bei 22 Prozent der Befragten der Fall, während die Mehrheit das Gratis-Modell mit Werbeeinschaltungen bevorzugte. "Zwar haben professionell erstellte Digital-Inhalte einen gefühlten Wert, doch müssen die Medien auch in absehbarer Zukunft mit dem Bezahlschranken-Dilemma leben", resümiert Forschungsleiter Roger Fidler.

Washietl ortet als Hintergrund den Trend, möglichst nichts bezahlen zu wollen. "Wir leben in einer Gesellschaft, die überall gratis durchkommen will. Angefangen beim Preiskampf im Supermarkt bis hin zu den Medien gilt, dass das Billige gewinnt und Qualität das Nachsehen hat." Nicht übersehen dürfe man jedoch, dass kostenlose Information durchaus ein Problem für die Qualität sei.

(Ende)
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