pte20120705035 Bildung/Karriere, Medien/Kommunikation

Rivalen zwingen Schweizer PR-Institut in die Knie

Marke bleibt bestehen - Lehrbetrieb wird eingestellt


SPRI-Direktor Berger: Bild aus besseren Zeiten (Foto: spri.ch)
SPRI-Direktor Berger: Bild aus besseren Zeiten (Foto: spri.ch)

Zürich (pte035/05.07.2012/15:00) Das Schweizerische PR-Institut (SPRI) http://www.spri.ch stellt den Lehrbetrieb ab Mitte Juli ein. Die angesehene Ausbildungsstätte reagiert damit auf die in den vergangenen Jahren stetig härter gewordene Konkurrenz. Kleine Anbieter wie das SPRI können sich aufgrund der vielen neuen Angebote, vor allem im akademischen Bereich, kaum mehr durchsetzen. Neun Personen verlieren durch den drastischen Schritt ihre Arbeitsplätze, die freiberuflich tätigen Lehrkräfte können ihre Kurse in Zukunft an anderen Institutionen, die als Kooperationspartner gewonnen werden konnten, weiter anbieten. Die Marke SPRI soll so bestehen bleiben, wie SPRI-Direktor Markus Berger verkündet.

Keine Chance

"In der Schweiz kam es in den letzten Jahren im Aus- und Weiterbildungsmarkt in der Kommunikationsbranche zu einem regelrechten Verdrängungswettbewerb. Vor allem die Fachhochschulen haben jede Menge Angebote auf den Markt gebracht. Ein allgemeiner Trend zur Akademisierung führt dazu, dass die Hochschulen den Instituten vielfach vorgezogen werden. Das liegt auch daran, dass Hochschulabschlüsse international anerkannt werden", sagt Regula Ruetz, Präsidentin des Schweizerischen Public Relations Verbandes http://www.sprv.ch , gegenüber pressetext.

Das SPRI konnte sich bisher behaupten, jetzt kann der operative Betrieb allerdings nicht mehr länger aufrecht erhalten werden. Die neun Entlassungen betreffen Angestellte aus Marketing, Verwaltung und Buchhaltung.

"Die Angebote des SPRI genießen einen sehr guten Ruf, aber die Konkurrenz war scheinbar zu groß. Es gibt derzeit Bestrebungen des Bundesamtes für Bildung und Technologie das duale Bildungssystem zu stärken. Durch ein nationales Bewertungssystem, das auch in EU-Ländern zur Anwendung kommen wird, sollen die Ausbildungen im dualen Bildungssystem mit Hochschulabschlüssen vergleichbar werden. Bis sich dieses Bewertungssystem und somit die Stärkung von Ausbildungen mit eidgenössischen Diplomen etabliert hat, wird allerdings noch einige Jahre dauern", erklärt Ruetz. Für das SPRI als eigenständige Institution kommt dieser Schritt zu spät.

Zweites Leben

Das SPRI-Kursangebot bleibt für die Deutschschweiz mithilfe von Kooperationspartnern weiterhin bestehen. Die Hochschule für Wirtschaft Zürich wird die Durchführung der Zertifikats-Studiengänge übernehmen, die KV Bildungsgruppe Schweiz AG soll sich um Seminare und Lehrgänge für eidgenössische Abschlüsse der höheren Bildung kümmern. Auch bestehende Kooperationen mit anderen Institutionen werden weiter gepflegt. Die Marke SPRI wird künftig von einer durch die Branchenverbände getragenen Stiftung in reduziertem Ausmaß Aus- und Weiterbildung in der PR-Branche unterstützen.

Die Schließung von Institutionen, die Kommunikationsprofis über das duale Bildungssystem heranziehen, hinterlässt auch Spuren bei den Unternehmen. "In der Praxis ist durch den Trend zur Akademisierung in der PR-Branche ein Mangel an ausgebildeten PR-Beratern mit Diplom entstanden, Von diesen wird eine grosse Erfahrung in der PR und eine solide PR-Aus- und Weiterbildung verlangt. Mit dem Übergang der Ausbildungslehrgänge mit eidgenössischen Abschlüssen der höheren Berufsausbildung vom SPRI zur KV Bildungsgruppe Schweiz AG und der Deutschschweizer Zertifikatsstudiengänge an die HWZ, Hochschule für Wirtschaft Zürich, bleibt ein hoher Standard bei den PR-Ausbildungen gewährleistet", so Ruetz.

(Ende)
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