pte20120417004 Medien/Kommunikation, Produkte/Innovationen

Filmindustrie setzt bei Requisiten auf 3D-Druck

Technik ermöglicht trotz hohen Preisen effiziente Ausstattungen


Iron Man: Filmrüstung aus 3D-Drucker (Foto: Wikipedia, cc Greyloch)
Iron Man: Filmrüstung aus 3D-Drucker (Foto: Wikipedia, cc Greyloch)

Los Angeles (pte004/17.04.2012/06:15) Hollywood entdeckt zunehmend den 3D-Druck für sich. Technologische Fortschritte ermöglichen mittlerweile den Einsatz im Studio-Alltag. Vor allem bei Filmen, die Computereffekte mit realen Szenen mischen, bietet der 3D-Druck entscheidende Vorteile, wie CNET berichtet. Für den Film Iron Man 2 beispielsweise wurde Hauptdarsteller Robert Downey Junior in manchen Szenen in eine Rüstung aus einem Drucker gesteckt. Die verwendeten Geräte sind mit 3D-Drucker-Bausätzen für den Heimgebrauch nicht zu vergleichen. Sie kosten mehrere Zehntausend Dollar.

"Die Kosten für professionelle Geräte sind noch nicht wirklich gesunken. Die Qualität wird aber ständig besser. Die Autoindustrie verwendet mittlerweile schon 3D-Drucker, die allerdings mehrere Hunderttausend Euro pro Stück kosten. Es gibt verschiedene Technologien mit diversen Materialien, von Kunststoff bis zum Metall, aber jeweils nur einen kommerziellen Anbieter. Das hohe Preisniveau schreckt die Industrie nicht ab, weil die Herstellung von Teilen per 3D-Druck effizient und billigiger als die Alternativen ist. Momentan ist der Markt sehr überschaubar", sagt Hartmut Schwandt von der TU-Berlin http://www.math.tu-berlin.de gegenüber pressetext.

Schnell und Passgenau

Bei der Erstellung von Requisiten können die 3D-Drucker auf dieselben Modelle zurückgreifen, die auch für die Computereffekte verwendet werden. So ist garantiert, dass zwischen realen Szenen und Computeranimationen praktisch kein Unterschied mehr zu erkennen ist. Die Herstellung ist im Vergleich zu herkömmlichen Methoden sehr schnell. Außerdem ist gewährleistet, dass die Teile immer exakt den Vorlagen entsprechen. In den Effektwerkstätten hat sich das mittlerweile herumgesprochen. 3D-Druck ist ein heißes Thema in der Filmindustrie. "Die Vorlagen müssen für gute Ergebnisse hohe Qualität aufweisen", so Schwandt

Vor allem für Filme, die viele Effekte benötigen, können die Studios sich Geld sparen. Bislang wurden die künstlerischen Vorstellungen der Produzenten mittels Modellen aus Kunstschaum verwirklicht. Bei jeder Änderung musste dabei ein neues aufwendiges Modell erstellt werden. Mithilfe von 3D-Druckern können aus den Computermodellen Schritt für Schritt reale Miniaturen erstellt werden, bis am Ende ein Objekt in Originalgröße erstellt wird. Änderungen können einfach an der Computervorlage vorgenommen werden.

Technische Meisterleistung

Die Drucker, die Requisiten für die Filmindustrie herstellen, sind technisch auf dem neuesten Stand. Die einzelnen Schichten, aus denen sich ein gedrucktes Objekt zusammensetzt, sind deutlich dünner als ein Haar und mit freiem Auge kaum noch zu erkennen. Nach der Lackierung sind die Teile erst recht nicht mehr als Druckwerk identifizierbar. Die Zuverlässigkeit ist mittlerweile ebenfalls sehr hoch. Obwohl die Geräte noch teuer sind, werden sie immer öfter an Sets eingesetzt. Damit nähert sich High-End-3D-Druck dem Alltag einen weiteren Schritt.

"Die im Internet erhältlichen Bausätze sind reine Spielerei. Plattformen, die den Druck von eingesandten Vorlagen anbieten, sind ebenfalls nicht für hochwertige Drucke geeignet. Neben den Anschaffungskosten wären auch die Materialkosten für Privatpersonen hoch", sagt Schwandt. Zudem können auch die besten 3D-Drucker nur relativ kleine Teile drucken und die Anwender brauchen viel Know-how. Größere Gegenstände müssen aus Einzelteilen zusammengeklebt werden. "Ob sich die Technologie je flächendeckend durchsetzt, wage ich nicht zu prognostizieren", sagt der Experte.

(Ende)
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