pte20120301012 Unternehmen/Wirtschaft, Produkte/Innovationen

Wissensbilanz hilft bei Unternehmensfinanzierung

"Ökonomie der Zukunft" des New Club of Paris sieht Gewinn im Wandel


Günter Koch (links) mit Experten im New Club of Paris (Foto: fotodienst/Molner)
Günter Koch (links) mit Experten im New Club of Paris (Foto: fotodienst/Molner)

Wien (pte012/01.03.2012/10:40) Die Wissensökonomie erscheint real, die Finanzierung der davon betroffenen Unternehmen allerdings oft problematisch. Noch immer steht einem gleichsam immateriellen Firmenwert seitens potenzieller Geldgeber die Forderung nach handfesten Sicherheiten gegenüber. "Banken und Investoren eine sogenannte Wissensbilanz zu präsentieren, hilft enorm", weiß Günter Koch, Generalsekretär des New Club of Paris http://new-club-of-paris.org , im Gespräch mit pressetext.

Wissensmanagement als Basis

"In der Informations- und Wissensgesellschaft können Firmen leicht lokal wie global arbeiten", erklärt Bror Salmelin von der Arbeitsgruppe INFOSOC der EU-Kommission. Entscheidend dazu sei deren Vernetzung im Rahmen eines fairen "Ecosystems". Die EU wolle diesbezüglich einen einheitlichen Markt in Europa schaffen und die Innovationsfreude der Unternehmen auch durch Förderprogramme steigern. "Die Überalterung der Gesellschaft wird zur goldenen Chance Europas", schätzt der Behördenvertreter.

"Für Unternehmen ist mittlerweile entscheidend, schneller zu lernen als die Mitbewerber", weiß Andreas Brandner, Geschäftsführer von Knowledge Management Austria http://www.km-a.net . Wissensmanagement sei darum in vielen Branchen zum Top-Thema geworden und beantwortet beispielsweise Fragen nach der Kernkompetenz und Unternehmensstrategie. "Eine Wissensbilanz legen noch die wenigsten Firmen an, würde aber deren Glaubwürdigkeit gegenüber Banken, Bewerbern wie auch Kunden deutlich erhöhen."

Immaterielle Werte im Vordergrund

Ein Modell der Wissensbilanz "Made in Germany" präsentiert Kai Mertins von der Berliner Fraunhofer Academy http://www.academy.fraunhofer.de . Im "Bericht über das intellektuelle Kapital" eines Unternehmens hätten die immateriellen Vermögenswerte Human-, Struktur- und Beziehungskapital größte Bedeutung. "Noch kämpfen die Firmen mit Standardisierungsfragen", weiß Mertins. "Der Aufwand für eine Wissensbilanz ist nicht mehr groß." Abhilfe soll die Gründung des deutschen Bundesverbandes Wissensbilanzierung am 11. Mai 2012 schaffen.

Der Wert eines Unternehmens wird laut Christine Jasch vom Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung http://ioew.at noch immer vom finanziellen Gewinn bestimmt, müsse in der Wissensgesellschaft aber vom wissensbasierten Kapital erfolgen. Bilanztechnisch rücken demnach immaterielle Werte wie die Marke, Motivation der Mitarbeiter, ethische Produktion bis hin zur Kundenzufriedenheit in den Vordergrund. Für Brigitte Frey, Partnerin der Wirtschaftsprüfung Ernst & Young http://ey.com/at/de , stellt sich bereits die Frage, was eigentlich "Gewinn" ist.

(Ende)
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