pte20120229027 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Werbung per Ultraschall aufs Mobiltelefon

Agentur entwickelt neue Form von "Proximity"-Marketing


Mobiltelefon: hört mehr als Besitzer (Foto: pixelio.de, Günter Havlena)
Mobiltelefon: hört mehr als Besitzer (Foto: pixelio.de, Günter Havlena)

New York (pte027/29.02.2012/13:50) Die US-Firma Sonic Notify http://sonicnotify.com hat eine Technologie entwickelt, die mithilfe eines für Menschen unhörbaren hochfrequenten Tons Inhalte auf Handys mit entsprechender Software schiebt. Das Geräusch kann von kleinen elektronischen Sendern erzeugt oder über bestehende Lautsprecheranlagen übertragen werden. Ob im Supermarkt oder zuhause auf dem Sofa vor dem Fernseher, der Ultraschall-Ton lässt sich überall einsetzen, um kostengünstig ortsspezifische Werbemaßnahmen an den Konsumenten zu bringen. Ob Handynutzer entsprechende Apps installieren wollen, bleibt ihnen selbst überlassen. Erste Feldtests waren bereits erfolgreich.

Verlockendes Angebot

Sonic Notify bietet versuchsweise eine eigene App an, die auf die hochfrequente Auslöser-Signale reagiert. Auf der vergangenen New York Fashion Week kam die Technik bereits zum Einsatz. Über die Lautsprecheranlage wurden in Echtzeit Bilder der Kollektionen und Informationen zu den Designern auf alle Mobiltelefone mit der App gespielt. Neben der Verwendung über Lautsprecher-Systeme, TV oder Radio bietet Sonic Notify auch spezielle Sender an, die, je nach Energieversorgung, ohne Verstärkung eine gewisse Fläche mit den unhörbaren Tönen beschallen können. Sobald ein entsprechendes Handy ein Signal entdeckt hat, wird der User darauf aufmerksam gemacht.

In Zukunft wird die Technik auch für Apps von anderen Anbietern adaptierbar sein. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Von der gezielten Werbung in Supermarktgängen oder vor Essensautomaten bis zur Wahl der Zugabe bei Konzerten. "Die Technik könnte sich, wie die QR-Codes, durchsetzen. In Verbindung mit Daten, die mit Apps über die User gesammelt werden, ist sehr zielgruppenorientierte Werbung möglich. Wer nicht will, muss entsprechende Apps nicht installieren oder kann sie wieder löschen. Es gibt zwar Gefahren, aber mündige Verbraucher kommen damit zurecht", sagt Markus Deutsch von der Wirtschaftskammer Österreich http://www.wko.at gegenüber pressetext.

Große Verantwortung

Da die wenigsten Menschen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen lesen, besteht die Gefahr, dass viele User einen Dienst wie den von Sonic Notify unwissentlich aktivieren, sobald er in die verschiedensten Apps integriert wird. "Die Wirtschaft hat hier eine Verantwortung, die Technik nicht zu missbrauchen. Es gibt in Österreich und Deutschland auch Gesetze, die den Einsatz von Werbemitteln regeln", zeigt sich Deutsch wenig besorgt. Das Mobiltelefon ist für viele Menschen ein integraler Bestandteil ihres Lebens. Ein Eingriff in diesen Teil der Privatsphäre ist für die Werbeindustrie verlockend.

Neben Werbung können mit hochfrequenten Tönen auch Gutscheine, Umfragen oder Wegbeschreibungen übertragen werden. Mithilfe der richtigen App kann über Geräusche das ganze Potenzial von Smartphones ausgeschöpft werden. "Es ist wie in 'Minority Report'. Wenn es zur momentanen Situation passt, bekommst du eine Werbung aufs Handy", sagt Alexander Morgan Bell, der Erfinder der Technik. Momentan verhandelt Sonic Notify mit Lady Gaga über einen Einsatz in Stadien bei der aktuellen Tour. Welche Frequenz genau für die Übertragung verwendet wird, ist nicht bekannt. Nervöse Reaktionen von Haustieren sind deshalb nicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen.

(Ende)
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