pte20120229006 Medizin/Wellness, Politik/Recht

England: Freie HIV-Behandlung auch für Ausländer

Hohe Kosten - Einschränkung gilt nicht für andere Infektionskrankheiten


HIV-Präparat: Politik will Verbreitung eindämmen (Foto: pixelio.de, B. Klack)
HIV-Präparat: Politik will Verbreitung eindämmen (Foto: pixelio.de, B. Klack)

London (pte006/29.02.2012/08:50) Ausländern wird das National Health Service (NHS) http://nhs.uk jetzt auch eine kostenfreie Behandlung gegen HIV anbieten. Diese Pläne werden auch von der britischen Regierung unterstützt. Aktivisten wie Yusef Azad vom National Aids Trust http://www.nat.org.uk betonen, dass dieser Schritt die Gefahr von Infektionen bei Briten verringern und auch die Kosten einer späteren teureren Behandlung reduzieren wird.

Kein "Gesundheitstourismus"

Derzeit werden nur britische Bürger behandelt. Migranten erhalten seitens des NHS keine HIV-Therapie. Laut dem britischen Gesundheitsministerium http://www.dh.gov.uk wird England damit Schottland und Wales angeglichen. Es würden jedoch Maßnahmen gegen "Gesundheitstourismus" ergriffen. Schätzungen gehen davon aus, dass derzeit in England 25.000 infizierte Menschen leben, bei denen HIV noch nicht diagnostiziert wurde.

Viele von ihnen sollen nicht in England geboren worden sein. Diese Personen können nur dann behandelt werden, wenn sie dafür bezahlen. Diese Einschränkung gilt für andere Infektionskrankheiten nicht. Zu der betroffenen Personengruppe gehören Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde sowie Studenten und Touristen. Lord Fowler, der frühere Kabinettsminister, hat vor dem House of Lords eine Ergänzung des Health and Social Care Bill http://bit.ly/hZOZUk gefordert. Fowler leitete in den 80er-Jahren die Aidsaufklärungskampagnen der Regierung.

Kritiker sehen finanziellen Druck

Den Plänen nach werden all jene kostenfrei gegen HIV behandelt, die sich seit sechs Monaten in England aufhalten. Dieser Vorschlag soll von der Regierung als legislatives Instrument und nicht als Teil der Rechtsprechung eingeführt werden, so die Forderung. Gesundheitsministerin Anne Milton betonte, dass durch diese Maßnahme die Öffentlichkeit geschützt und die Behandlung von HIV der aller anderen Infektionskrankheiten angeglichen werde. "Werden Menschen mit HIV behandelt, sinkt auch das Risiko weiterer Infektionen."

Kritiker argumentieren, dass diese Entscheidung zu einem sogenannten Gesundheitstourismus führen und damit das NHS einem noch größeren finanziellen Druck ausgesetzt werden könnte. Das Gesundheitsministerium selbst argumentierte, dass es schwierig sein würde, nur für die Behandlung nach Großbritannien zu kommen, da dieser Vorgang Monate dauert.

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