pte20120223008 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Plötzlicher Herztod: Tageszeit spielt wichtige Rolle

Erste Forschungen an Mäusen - Risiko am frühen Morgen am höchsten


"Gewitter" im Herzen: vor allem morgens gefährlich (Foto: pixelio.de, Altmann)

Cleveland (pte008/23.02.2012/10:10) Wie die Tageszeit das Risiko eines plötzlichen Herztodes erhöhen kann, haben Wissenschaftler der Case Western Reserve University School of Medicine http://casemed.case.edu untersucht. Das Risiko ist laut dem Team um Darwin Jeyaraj in der Früh am höchsten und steigt dann am Abend wieder an. Die in Nature http://nature.com veröffentlichten Studienergebnisse legen nahe, dass die sich die Werte eines Proteins, das den Herzrhythmus kontrolliert, während des Tages verändern. In England sterben jährlich 100.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod.

Protein Klf15 entscheidend

Die Forscher identifizierten das Protein Klf15, das von der inneren Uhr des Menschen kontrolliert wird und dessen Werte sich im Laufe des Tages immer wieder verändern. Das Protein beeinflusst die Ionenkanäle, die den Herzschlag kontrollieren. Gentechnisch veränderte Mäuse, die zu viel Klf15 produzieren und jene, die gar keines haben, verfügten über ein erhöhtes Risiko tödlicher Störungen des Herzrhythmus.

Laut Jeyaraj identifiziert die Studie die bisher unbekannten Mechanismen der elektrischen Instabilität des Herzens. Damit sind jahrelange Beobachtungen des im Tagesablauf unterschiedlichen Herzrisikos nun auch wissenschaftlich erklärt. Es gibt jedoch wichtige Unterschiede, wie das Herz von Menschen und Mäusen arbeitet. Es ist noch nicht klar, ob der gleiche Mechanismus auch beim Menschen zum Tragen kommt.

Studien am Menschen nötig

Mukesh Jain, einer der Mitautoren, erklärt, dass die Forscher hier noch am Anfang stehen. "Es könnte sein, dass weitere Studien - vorausgesetzt, dass diese Ergebnisse auch beim Menschen zutreffen - zu neuen Ansätzen in der Diagnose, Prognose und Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen führen."

Michael Hastings vom MRC Laboratory of Molecular Biology http://www.mrc-lmb.cam.ac.uk zufolge ist denkbar, dass langsam freigesetzte Blutdruckmedikamente in der risikoreichsten Zeit am Morgen wirksam werden. Die inneren Abläufe, die ein Körper während eines Tages absolviert, stellen eine Synchronität mit der Umwelt her. Ein Jetlag ist die Folge einer Störung dieses Gleichgewichts. Die Chemie des Körpers verändert sich während des Tages und das kann Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

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