pte20120125027 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Babelverse bietet Übersetzungen in alle Sprachen

Pilotversuch mit Obamas Rede zur Lage der Nation erfolgreich


Turmbau zu Babel: Start-up will Sprachverwirrung beenden (Foto: gemeinfrei)
Turmbau zu Babel: Start-up will Sprachverwirrung beenden (Foto: gemeinfrei)

Washington (pte027/25.01.2012/13:52) Gestern Abend hat US-Präsident Obama seine alljährliche Rede zur Lage der Nation gehalten. Das Internet-Start-up Babelverse http://www.babelverse.com hat den Live-Stream mit Simultanübersetzungen in diverse Sprachen versehen. Das Ziel, die Sprecher von beinahe 7.000 Sprachen zu beliefern, wurde zwar nicht erreicht, soll aber langfristig weiterverfolgt werden. Traditionelle Anbieter von Übersetzungen fürchten die neue Konkurrenz nicht. "Wir haben viele renommierte Kunden, die uns vertrauen. Unsere Qualitätsstandards sind sehr hoch. Wir sind offiziell anerkannt und zertifiziert", begründet translingua-Inhaberin Brigitte Meßner http://www.translingua.at ihre Zuversicht im Gespräch mit pressetext.

Hehre Ziele

Babelverse ist eine Plattform, die im Rahmen von "Startup Chile" entwickelt wird. Die europäischen Gründer erhalten finanzielle Unterstützung von der chilenischen Regierung für ihr Unternehmen. Das vermutlich unerreichbare Ziel von Babelverse ist es, ein Echtzeit-Übersetzungsangebot für sämtliche Sprachen der Welt anzubieten. Dazu soll ein weltumspannendes Netz aus Mitarbeitern aufgebaut werden. "Wir bieten hauptsächlich Übersetzungen für europäische Sprachen. Auf Nachfrage können wir über unsere nach strengen Kriterien ausgewählten Partner aber Übersetzungen für nahezu alle Sprachen anbieten", sagt Meßner.

Babelverse plant, den Großteil seiner Einnahmen an die jeweiligen Übersetzer weiterzugeben. Der Service soll sich sowohl an Firmen, als auch an Privatpersonen richten. Die Kosten für Übersetzungen sollen sich abhängig von der Sprache mit den Preisen für ein Telefongespräch messen können. "Das Preisniveau im Übersetzungsgeschäft ist in den vergangenen zehn Jahren gesunken. Das führe ich aber weniger auf die Konkurrenz aus dem Internet als auf technische Erleichterungen zurück, die der Computer bietet", sagt Meßner.

Übersetzungen bietet Babelverse via Skype, Smartphone-Anwendung oder Telefon-Gespräch an. Die Idee für das Start-up entstand nach der Tsunami-Katastrophe in Japan 2011, um die Krisenkommunikation zwischen Rettungskräften aus verschiedenen Nationen zu erleichtern. Das daraus entstandene Unternehmen sieht es nun als seine Aufgabe, Unterhaltungen zwischen den sieben Mrd. Menschen auf der Welt unabhängig von ihrer Sprache zu gewährleisten.

Gelungener Test

"Kunden solcher Dienstleister brauchen viel Glück. Die Qualität der Übersetzungen schwankt stark. Außerdem ist unklar, wer für Schäden haftet, die durch Übersetzungsfehler, etwa im Geschäftsbereich, entstehen", bemerkt Meßner. Solche Bedenken versucht Babelverse durch ein Bewertungssystem zu zerstreuen. Auch zwischen Amateuren und Profis soll genau unterschieden werden. "Die Qualitätskontrolle an die Kunden auszulagern, halte ich für problematisch. Bei uns geschieht das im Haus. Oft glauben Menschen, die ein paar Wörter einer Sprache beherrschen, sie könnten übersetzen", zeigt sich die Geschäftsfrau skeptisch.

Einen ersten Testlauf hat Babelverse gestern erfolgreich absolviert. Die Rede zur Lage der Nation wurde in mehrere Sprachen simultan übersetzt, darunter auch Bahasa aus Indonesien. Die Aufzeichnung der Ansprache ist momentan mit Untertiteln in über 20 Sprachen abrufbar. Allerdings ist die Übersetzung noch nicht in allen Sprachen vollständig.

(Ende)
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