pte20111213024 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

USA: Gedrucktes Wort feiert Comeback

Offline-Buchhandel feiert steigende Absatzzahlen


Buch: Feiert erfolgreiche Weihnacht (Foto: pixelio.de, Katharina W. Müller)
Buch: Feiert erfolgreiche Weihnacht (Foto: pixelio.de, Katharina W. Müller)

New York (pte024/13.12.2011/12:55) Die physikalisch präsenten Buchhändler in den USA konnten ihre wegen der Konkurrenz durch eBooks und Onlinehändler niedrig gesteckten Erwartungen um einiges übertreffen, wie die New York Times berichtet. Die Hoffnungen auf eine anhaltende Erholung des Geschäfts sind aber trotz Zuwächsen von bis zu 30 Prozent eher gedämpft. "Wir haben noch keine konkreten Zahlen für das Weihnachtsgeschäft. Die Situation in Europa ist aber ohnehin nicht mit der in den USA vergleichbar. Der Digitalisierungsgrad ist jenseits des Atlantiks weit höher, weshalb der Druck auf die Branche in Europa weniger stark ist", sagt Dani Landolf vom Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband http://www.sbvv.ch gegenüber pressetext.

Konsolidierung

Ein Teil des Umsatzzuwachses im US-Bücherhandel ist auf den Konkurs von Borders, der ehemals zweitgrößten Bücherhandelskette der Vereinigten Staaten, zurückzuführen (pressetext berichtete: http://search.pressetext.com/news/20110719013 ). Im Wehnachtsgeschäft verteilen sich die ehemaligen Borders-Kunden jetzt auf die Konkurrenten. Ob diese Zuwächse dauerhaft sind, bleibt abzuwarten. "Wir haben eher die Erfahrung gemacht, dass der Umsatz ersatzlos wegbricht, wenn ein Buchhändler zusperrt", so Landolf. Ein weiterer Teil des guten Geschäfts ist auf eine Tendenz zum Kauf von teureren, gebundenen Büchern in den USA zurückzuführen. "Wir verkaufen viel mehr Bücher in der Preisklasse von 50 bis 75 Dollar", sagt eine Händlerin.

Die Tendenz des Marktes zur Konsolidierung, deren Opfer auch Borders wurde, gibt es schon lange. "Auch in Europa gibt es seit Jahren einen Konzentrationsprozess in der Branche. Durch die Buchpreisbindung und die Struktur des Marktes ist der Trend aber nicht so stark ausgeprägt wie in den USA, wo der Markt unreguliert ist. Seit etwa einem Jahr bauen aber auch bei uns selbst die großen Händler tendenziell eher Flächen ab", erklärt Landolf. Dem Konkurs von Borders in den USA fielen insgesamt 650 Filialen zum Opfer.

Angst vor Geschenken

In den USA ist die Branche trotz hervorragender Zahlen skeptisch für die Zeit nach Weihnachten. Da eReader und Tablets dieses Jahr zu denbeliebtesten Anwärtern für einen Platz unter dem Christbaum zählen, befürchtet der Handel einen Umsatzeinbruch im Januar. "Bei uns macht sich die Branche keine Sorgen für Januar. Durch den noch geringen Verbreitungsgrad von eBooks in Europa beeinträchtigen die elektronischen Lesegeräte den Markt kaum. Wenn sich die Marktstruktur in Zukunft ändert, kommen die Buchhändler aber auch bei uns verstärkt unter Druck", sagt Landolf.

(Ende)
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