pte20111115012 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Phosphor: Gewinnung aus Schlamm im Trend

Element stark nachgefragt - Deutschland muss 80 Prozent importieren


Schlamm: Neues Entwässerungsverfahren entwickelt (Foto: pixelio.de, C. Ruhnau)
Schlamm: Neues Entwässerungsverfahren entwickelt (Foto: pixelio.de, C. Ruhnau)

Karlsruhe (pte012/15.11.2011/11:00) Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) http://kit.edu haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Phosphor rückgewinnen lässt. Phosphor ist lebenswichtig. "Es kann durch nichts ersetzt werden", sagt KIT-Wissenschaftlerin Anke Ehbrecht im pressetext-Gespräch. Gewonnen wird Phosphor aus Erz. Die weltweit erschließbaren Reserven reichen noch etwa 100 Jahre. Deutschland ist weitestgehend auf den Import aus Marokko oder China angewiesen. Nur 20 Prozent des Phosphors kommen aus der Bundesrepublik. Das Rückgewinnungsverfahren wird auf der Kläranlage Neuburg an der Donau eingesetzt.

Bund für Rückgewinnungspflicht

In Zusammenarbeit mit der Firma MSE (Mobile Schlammentwässerung) http://mse-mobile.de aus Karlsbad-Ittersbach, einer Tochter des Energieriesen EnBW, will das KIT eine mobile Anlage zur Schlammentwässerung bauen. Aus dem entstehenden Schlammkonzentrat kann mit dieser Anlage Phosphor zurückgewonnen werden. Zunächst versuchen die Forscher, verschiedene Abwässer zu charakterisieren. Dies sei "ein wichtiger Schritt vor den Kurz- und Langzeitexperimenten, die anschließend folgen", so Rainer Schuhmann, Leiter des Kompetenzzentrums für Materialfeuchte am KIT.

Mit dem Einsatz der neuen Technik könnten auch Kläranlagen ihren Verpflichtungen nachkommen, deren Schlammrückstand mobil entwässert wird, ergänzt MSE-Projektleiter Rudolf Turek. Die Anforderungen werden drängender: Der Bund diskutiert bereits über eine prozentuale Rückgewinnungsverpflichtung auf der Grundlage eines Arbeitsentwurfs des Bundesumweltministeriums vom April 2011. Darin verlangt dieses von Wissenschaftlern wie auch von der Industrie und Kläranlagenbetrieben, nach Möglichkeiten der Rückgewinnung zu suchen. Schuhmann: "Es liefert ein hochwertiges Düngemittel, das neben Phosphor noch weitere Pflanzennährstoffe enthält und hervorragend pflanzenverfügbar ist."

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