pte20110427023 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Microsoft bastelt an Browser für mehr Privatsphäre

"RePriv" lässt User selbst über Datenweitergabe entscheiden


Datenspion Browser: RePriv gibt dem User die Kontrolle (Foto: pixelio.de/tommyS)
Datenspion Browser: RePriv gibt dem User die Kontrolle (Foto: pixelio.de/tommyS)

Redmond (pte023/27.04.2011/13:00) Wenn es um die eigene Privatsphäre im Internet geht, werden die User immer vorsichtiger. Im Kampf gegen unliebsame Datenspione rückt dabei auch der Browser zunehmend ins Zentrum des Interesses. Diesen Trend hat auch Microsoft erkannt: Entwickler der hauseigenen Research-Abteilung http://research.microsoft.com/ arbeiten bereits mit Hochdruck an einer neuartigen Browser-Software namens "RePriv", die eine wesentliche Verbesserung des Schutzes der Privatsphäre der Nutzer bringen könnte. Diese sollen die Möglichkeit erhalten, jederzeit selbst zu bestimmen, welche Informationen an Dritte weitergegeben werden und welche nicht.

"Der Browser weiß mehr über das User-Verhalten als jede individuelle Webseite", stellt Microsoft-Forscher Ben Livshits gegenüber dem US-Branchenportal Technology Review klar. Dieser Umstand resultiert vor allem daraus, dass die Nutzer zugunsten der Personalisierung von Web-Diensten einen Teil ihrer Privatsphäre aufgeben. "Auch RePriv gibt einige User-Daten an Dritte weiter. Im Unterschied zu anderen Browsern übernimmt hier aber der Nutzer selbst die Kontrolle", betont Livshits.

User kann entscheiden

In der Praxis funktioniert die Software folgendermaßen: Der RePriv-Browser erfasst das spezifische User-Verhalten, um daraus eine Liste mit seinen beliebtesten Online-Aktivitäten und -Themen zu erstellen. Die gesammelten Daten werden lokal gespeichert. Sobald eine Webseite besucht wird, die Personalisierungsmöglichkeiten bietet, erscheint ein Pop-up-Fenster, das einen Überblick darüber gibt, welche Informationen hierfür vom Nutzer abgefragt werden sollen. Dieser kann dann im Einzelfall entscheiden, ob er die geforderten Daten an den Drittanbieter weitergeben will oder nicht.

Wie auch immer sich der User an diesem Punkt entscheidet, die besuchte Webseite erhält in keinem Fall Zugriff auf die gesamten Informationen zu seinem Surfverhalten. Auch wenn er einer Weitergabe zustimmt, sind lediglich die persönlichen Interessen ersichtlich, die für eine Personalisierung des entsprechenden Webangebotes erforderlich sind.

Demonstration mit Webseite der New York Times

Um zu beweisen, dass das neuartige Browser-System in der Praxis durchaus seinen Zweck erfüllt, haben Livshits und sein Team eine Demonstration auf Basis der Webseite der New York Times erstellt. "Nachrichtenportale könnten RePriv nutzen, um Besuchern eine persönliche Gestaltung der Frontpage ihrer Auftritte zu ermöglichen", ist der Microsoft-Forscher überzeugt. Die Software organisiert demnach die Struktur der Zeitungsseite völlig nach den jeweiligen User-Interessen um und bezieht dabei auch Daten mit ein, die über soziale Netze wie Digg gesammelt worden sind.

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