pte20110405017 Unternehmen/Wirtschaft, Forschung/Entwicklung

Biotech-Branche sucht dringend Investoren

Deutsche scheuen Investitionen in risikobehaftete Branchen


Medikamente: Biotech-Brnache tut sich bei Investorensuche schwer (Foto: fotodienst.at/Rauchenberger)
Medikamente: Biotech-Brnache tut sich bei Investorensuche schwer (Foto: fotodienst.at/Rauchenberger)

Berlin (pte017/05.04.2011/13:20) Die deutsche Biotechnologie-Branche wächst. 2010 konnten die Biotech-Unternehmen hierzulande ihren Umsatz um etwa sieben Prozent auf über eine Milliarde Euro steigern. Die Finanzierungssituation der Branche hat sich zwar gebessert, bleibt aber angespannt. Das ergab ein Report des Beratungskonzerns Ernest & Young http://www.ey.com .

Die Unternehmen der Branche gaben im Vergleich zum Vorjahr mehr für die Forschung und Entwicklung etwa von Medikamenten aus. "Das ist ein wichtiges Signal. Es zeigt, dass die Biotech-Branche als Innovationsmotor wieder Fahrt aufnimmt", sagt Siegfried Bialojan, Leiter des Life Science Industriezentrums bei Ernst & Young und Autor der Studie.

Gute Zahlen, dennoch Finanzierungsprobleme

Trotz der für die Branche erfreulichen Zahlen leiden die Biotech-Unternehmen unter erheblichen Finanzierungsproblemen. Die USA sind in der Biotechnologie Weltmeister. Dort haben sich bereits in den 70er-Jahren Unternehmen für Biotechnologie gegründet. "In den USA haben die Unternehmen dadurch auch länger Zeit gehabt, erfolgreich zu sein", sagt Bialaojan im Gespräch mit pressetext. Das löse bei den Investoren mehr Vertrauen aus.

Wenn einzelne Unternehmen Misserfolge haben, fällt das in Deutschland auf die gesamte Branche zurück, die aus etwa 300 Unternehmen besteht. Bei einem Investment in die Biotech-Branche braucht es auch Risikobereitschaft. "In Deutschland geht man lieber das kleinere Risiko ein", sagt Bialaojan. Die Risikomentalität unterscheide sich in Deutschland stark von dem in den USA.

Deutschland fördert einzelne Unternehmen

"Wir haben aus verschiedenen Gründen schlechtere Finanzierungsbedingungen." Dazu gehörten auch Rahmenbedingungen im steuerlichen Bereich. In anderen Ländern, wie in Frankreich, könnten innovative Unternehmen aus der Biotechnologie-Branche mit Steuervergünstigungen rechnen.

In Deutschland werden zwar Fördergelder an einzelne Unternehmen vergeben. Diese müssen dafür nachweisen, dass sie an Zukunftstechnologien forschen, die für die Volkswirtschaft wichtig sein könnten. Es sei aber widersprüchlich, befindet Bialaojan. "Die Frage ist, ob es überhaupt richtig ist, Unternehmen Fördergelder zu geben", sagt er. Eine bessere Maßnahme sei es, solchen Unternehmen Steuerrabatte auf die Umsätze zu geben.

(Ende)
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