pte20100805026 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Österreich versagt beim Klimaschutz

Vier Öko-Rankings zeichnen vier verschiedene Bilder


Tauern-Windpark: Österreich schneidet im Energiebereich gut ab (Foto: windenergie.at)
Tauern-Windpark: Österreich schneidet im Energiebereich gut ab (Foto: windenergie.at)

Wien (pte026/05.08.2010/13:50) Im EU-Vergleich schneidet Österreich in vier verschiedenen Öko-Rankings gut ab und belegt insgesamt den zweiten Platz hinter Schweden. Dessen ungeachtet gibt es dringenden Aufholbedarf in Sachen Klimaschutz und Kyoto-Ziel-Erreichung. Die erfolgreichste Performance innerhalb der EU-Staaten bot die Slowakei, die ex-aequo mit der Alpenrepublik liegt. Die aktuelle Studie ist heute, Donnerstag, von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) http://www.wko.at präsentiert worden.

"Das Besondere an dieser Bewertung ist, dass darin vier internationale Ökologievergleiche berücksichtigt sind. Und dabei spielen immer andere Kriterien eine maßgebliche Rolle, denn Ranking ist nicht gleich Ranking", so Christoph Haller, Nachhaltigkeitskoordinator bei der WKÖ gegenüber pressetext. Grundlage sind die Rankings der US-Universitäten Yale und Columbia, der Wertung der Zürcher Kantonalbank sowie der ökologische Fußabdruck der NGO WWF. "Der vierte Vergleich ist der Nachhaltigkeitscontest 2009 der WKÖ http://www.wko.at/nachhaltigkeit , bei dem 46 Einzelindikatoren Österreich auf den zweiten Platz brachten", erklärt Haller.

Stabile Öko-Performance der Alpenrepublik

"Durch die Mischung der vier Rankings werden Verzerrungen durch die jeweilige spezifische Ausrichtung weitgehend ausgeglichen", meint Haller. "Die Alpenrepublik ist breit abgestützt und im Zeitablauf sehr stabil", betont Stephan Schwarzer, Abteilungsleiter für Umwelt- und Energiepolitik bei der WKÖ. Seit 2002 mache die WKÖ solche Rankings und Österreich lande immer auf den Spitzenplätzen.

Die Konkurrenz innerhalb der EU nimmt stetig zu. Vor allem ehemalige Nachzügler holen deutlich auf. Das sei vor allem in jenen Staaten deutlich, die weniger Umweltbewusstsein haben und sich deutlich verbessern. "Es kommt zu einer Angleichung auf hohem Niveau und die Streuung wird von Jahr zu Jahr geringer", erklärt Schwarzer. So gesehen sage das Ranking nichts darüber aus, ob ein Land besser geworden ist. Das hängt eher von der Frage ab, wie sich der gesamte Bulk bewegt.

Energieeffizienz als Schlüssel zum Erfolg

"Die größte Herausforderung in Sachen Ökologisierung liegt in der Erhöhung der Energieeffizienz", betont Schwarzer. Die größte Aufgabenstellung ist, noch mehr Nutzen aus dem Energieverbrauch zu ziehen. Schwerpunkte dabei sind die Erhöhung der Anteile von erneuerbaren Energien sowie die Sanierungskonzepte für bereits bestehende Gebäude. Als wichtiges politisches Werkzeug sieht der Experte eine Verbesserung der Spielregeln zur besseren Planbarkeit von solchen Energiesystemen. "Es müssen Unterförderungen genauso beseitigt werden wie Überförderungen", erklärt Schwarzer.

Beim Vergleich der verschiedenen Rankings untereinander - vor allem in Hinblick auf das schlechte Abschneiden Österreichs beim ökologischen Fußabdruck - meint Schwarzer, dass die Stabilität wichtiger sei als das Ranking selbst. "Natürlich wäre ein reiner Performancevergleich am klügsten, denn ansonsten besteht immer die Möglichkeit, dass Äpfel mit Birnen vermischt werden", so Schwarzer.

(Ende)
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