pts20090130014 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Krebspatienten fordern von Politik totales Rauch- und Tabakverbot

35.000 Neuerkrankungen und 17.000 Tote sind zu viel


Wien (pts014/30.01.2009/11:45) Bei einheitlicher Regelung stimmen Hoteliers und Wirte der Forderung nach kompletten Rauchverbot des Vereins Krebspatienten für Krebspatienten in Österreich zu

"Der Verein Krebspatienten für Krebspatienten leistet seit Jahren Aufklärungsarbeit über die Gefahren von Rauchen und Passivrauchen am Arbeitsplatz", erklärt Dietmar Erlacher, Obmann des Vereins für Krebspatienten für Krebspatienten und Funktionär der Wirtschaftskammer. Seit zwei Jahren tritt der Verein für ein generelles Rauchverbot in Gaststätten ein. Erlacher: "Die Politik steht unseren Anregungen abwartend gegenüber. Ein Großteil der von uns befragten Wirte und Hoteliers ist unter der Voraussetzung, dass es für alle Betriebe gilt, für ein absolutes Rauchverbot in ihren Betrieben." Unternehmer wie Wein+Co. Chef Kammerer begrüßen die Initiative, wird doch ein kurz bevorstehendes EU-Gesetz das Totalverbot bringen. Zehntausende Euros an Fehlinvestitionen durch Umbauten werden dann verloren sein.

Forderung: Berufsrente für Kellner bei Diagnose Lungenkrebs, Blasenkrebs etc.!

Die Zahlkellnerin Doris erhielt vor 11 Monaten die Diagnose Lungenkrebs. Jetzt musste sie mit 48 Jahren in die Frühpension gehen. Und: "Ich habe Blasenkrebs, habe nie geraucht, musste aber von Berufs wegen zehn Stunden täglich mitrauchen", sagt der ehemalige 37-jährige Kellner Wolfgang. "Eigentlich müssten beide eine Berufsrente erhalten, auf Kosten der Allgemeinheit", so Dietmar Erlacher vom Verein Krebspatienten für Krebspatienten. Ob ein Dienstgeber im Rahmen der gesetzlichen Dienstnehmer Schutzverordnung wegen vorsätzlicher Gefährdung des Arbeitsplatzes belangt werden kann (ein Raucherlokal hat höchst kontaminierte, kanzerogene Luft), wäre zu prüfen. Das alles würde dem Wirt sehr teuer zu stehen kommen: Lohnweiterzahlung, Abfindung, Umschulung, Differenzbetrag auf Frühpension, Schadenersatz, Schmerzensgeld, Regressansprüche der Kassen über Operationen, Chemotherapien, Strahlentherapien, Rehabilitationen usw.!

Todes-Falle Rauchen!

Rauchen bedingt Lungenkrebs, Blasenkrebs, Kehlkopfkrebs, COPD (Lungenschwäche), Herz- und Kreislauferkrankungen, Asthma etc. Rauchen ist Ursache von:
90 % aller Beinamputationen durch periphere Verschlusskrankheiten
83 % aller Todesfälle durch chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen
82 % aller Lungenkrebsfälle
50 % aller Blasenkrebserkrankungen
30 % aller Todesfälle durch Krebs (alle Arten)
30 % aller Nierenkrebserkrankungen
30 % aller Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankungen
25 % aller Todesfälle durch Herzerkrankungen

und bis zu 15 % an Hautkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs

Krebspatienten mit geschwächter Immunabwehr: Passivrauchen mit vorsätzlichem Totschlag gleichzusetzen

Dietmar Erlacher, Obmann des Vereins Krebspatienten für Krebspatienten, erklärt: "Ich will mich nicht in der Gaststätte dem 'vorsätzlichen Totschlag' durch Passivrauchen aussetzen. Krebspatienten haben eine geschwächte Immunabwehr. Wir wollen in der Gaststätte, mit unseren Kindern, nicht zu Passivrauchern werden." Gesunde haben Angst vor Krebs. Krebspatienten haben berechtigte, statistisch nachgewiesene Angst vor einem Rezidiv oder Metastasen.

Rauchfreie Gaststätten können durchaus Kundenwachstum erwarten

Geschäftseinbußen als Argument lässt der Wirtschaftskammerfunktionär Erlacher nicht gelten. Nichtraucher werden vermehrt in die generell rauchfreien Gaststätten kommen, zudem ist das meist die zahlungskräftigere Klientel. Gleichberechtigung aller Gastrobetriebe ist sicherzustellen, sagt der Tiroler WK-Präsident Bodenseer.

Raucherentwöhnung auf Krankenschein

Viel abgewinnen können die Selbsthilfegruppenleiter der hunderttausenden Krebspatienten dem Vorschlag unseres Gesundheitsministers: "Raucher beim Abgewöhnen zu unterstützen." Bitte schnell und flächendeckend; nicht nur in Oberösterreich. Schließlich werden sogar Drogensüchtige, meist auf Krankenschein und ohne Rezeptgebühr, mit der Ersatzdroge und Psychotherapie versorgt.

Kinder vor Passivrauchen schützen

Am vorjährigen Weltkrebstag den 4. Feber 2008 wurde international gefordert, Kinder vor dem Passivrauchen zu schützen! WHO: "Passivrauchen bedroht die Gesundheit von Millionen Kindern!" Im Blut und Harn wurden Krebs fördernde Stoffe aus den Zigaretten nachgewiesen. "In Österreich wurden bisher nicht einmal konkrete Maßnahmen zum Schutz der Kinder in Gaststätten gesetzt", ist Erlacher enttäuscht.

Treffen der Selbsthilfegruppen von Krebspatienten
Nehmen Sie bitte Kontakt auf, wenn Sie oder ein Angehöriger Hilfe braucht, oder Hilfe geben kann. Die Selbsthilfegruppen für Krebspatienten halten regelmäßig Treffen in ganz Österreich ab. Nächstens: Donnerstag 5.2.09 um 18 Uhr im Cafe Heine, Heinestr. 39, 1220 Wien, am Praterstern. Informationen: Tel. 0650-577-2395.

Hinweis:
Unser 1. Krebsforum Österreich http://www.krebsforum.at hat nach kurzer Zeit bereits monatlich rund 200.000 Aufrufe. Bitte informieren Sie sich - unterstützen Sie uns.

Krebspatienten für Krebspatienten
Netzwerk Onkologischer Selbsthilfegruppen Österreich (KfK)
Vereinssitz 1220 Wien, Steigenteschg. 13-1-46
Tel. 01-577-2395, Mobil 0650-577-2395
kontakt@krebspatient.at , http://www.krebsforum.at

(Ende)
Aussender: Krebspatienten für Krebspatienten
Ansprechpartner: Dietmar Erlacher
Tel.: 01/577-2395, 0650-577-2395
E-Mail: kontakt@krebspatient.at
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