pte20070501004 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

SIM-Karte mit integriertem A-GPS-Empfänger

Standortbasierte Dienste mit aktuellen Mobiltelefonen einfach umsetzbar


Blue Sky Positioning integriert A-GPS in die SIM-Karte (Foto: blueskypositioning.com)
Blue Sky Positioning integriert A-GPS in die SIM-Karte (Foto: blueskypositioning.com)

Biot (pte004/01.05.2007/07:00) Das französische Unternehmen Blue Sky Positioning http://www.blueskypositioning.com hat eine SIM-Karte vorgestellt, auf der ein A-GPS-Empfänger samt Antenne integriert ist. Die SIM-Karte nimmt dadurch jedoch nicht an Größe zu und kann weiterhin an ihrem gewohnten Steckplatz eingesetzt werden. Mit der Lösung könnten Telekom-Betreiber standortbasierte Dienste (Local based Service - LBS) anbieten, ohne dass der Kunde auf ein GPS-Handy aufrüsten muss oder einen externen GPS-Empfänger benötigt, so das Unternehmen.

GPS-Funktion und Navigationsdienste gelten nach Digitalkamera und MP3-Abspielgerät als der nächste große Trend in der Mobilfunkbranche. Aktuelle Lösungen funktionieren zumeist mit einem externen Empfänger, der entweder per Kabel oder Bluetooth mit dem Handy verbunden wird. Integrierte Lösungen sind derzeit noch eher der oberen Preisklasse der Mobiltelefone zuzurechnen. "Künftig werden jedoch nicht nur funktionsreiche Smartphones sondern alle Mobiltelefone einen GPS-Empfänger integriert haben", ist Birgit Günther, Sprecherin des Chipspezialisten für GPS-Empfänger SiRF http://www.sirf.com , im Gespräch mit pressetext überzeugt. Das Unternehmen kooperiert mit Motorola, um künftig GPS-unterstützte Dienste anbieten zu können.

Mit der GPS-SIM-Karte von Blue Sky Positioning könnten LBS den Kunden jedoch noch bedeutend schneller zur Verfügung stehen. Bis Juni will der Hersteller erste Produktionsmuster ausliefern, ein Termin zur Markteinführung steht noch nicht fest. Angaben zum Preis wurden ebenfalls noch nicht gemacht. Als besondere Herausforderung bei der Konstruktion galt laut Angaben des Unternehmens das Erfüllen der ISO-Norm, die einen Stromverbrauch von lediglich sechs Milliampere gestattet.

Aus Platzgründen setzt man bei der SIM-Karte auf eine A-GPS-Lösung. Bei dieser, speziell für Mobiltelefone designten GPS-Variante wird das Mobilfunknetz genutzt, um Hilfsdaten zu beziehen, die dem Handy die Positionsberechnung erleichtern. Anhand der Funkzelle, in die sich das Handy eingeloggt hat, ist der ungefähre Aufenthaltsort des Mobiltelefons bereits bekannt. Dieser Ort kann durch Messungen der Signallaufzeiten von den anderen in der Nähe befindlichen Mobilfunkmasten weiter präzisiert werden. Die A-GPS-SIM arbeitet in Verbindung mit dem GSM- und 3G-Standard und erfordert keine zusätzliche Hard- oder Software. Mobilfunkbetreiber können somit sofort LBS anbieten ohne darauf warten zu müssen, bis die Verbreitung von GPS-Handys die kritische Masse erreicht, so Blue Sky Positioning.

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