pte20060628004 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Internet setzt sich gegen Kinderpornografie im Net ein

Signaturen-Datenbank soll pornografisches Material abfangen


New York (pte004/28.06.2006/07:00) Mehrere große Internetunternehmen in den USA wollen sich unter Anführung von AOL http://www.aol.com gemeinsam gegen die Verbreitung von Kinderpornographie im Internet einsetzen. Zusammen mit Yahoo http://www.yahoo.com , Microsoft http://www.microsoft.com , Earthlink http://www.earthlink.net und United Online http://www.untd.com stellt AOL dazu eine Million Euro für ein neues Projekt des National Center for Missing and Exploited Children http://www.missingkids.com zur Verfügung, berichtet die New York Times in ihrer heutigen Ausgabe. Im Rahmen dieses Projektes sollen Systeme entwickelt werden, die Fälle von Kinderausbeutung im Internet lokalisieren können.
Als erstes Projekt wollen die Unternehmen eine zentrale Datenbank erstellen, auf deren Grundlage per E-Mail verschickte Kinderporno-Bilder identifiziert werden können.

Diese Initiative kommt als Antwort auf den Aufruf des Justizministers Alberto R. Gonzalez an die Internetunternehmen, während den kommenden zwei Jahren Daten über Gebraucheraktivitäten zu sammeln, die zur Verhaftung der Lieferanten von Kinderporno führen könnten. Staatsanwälte können sich durch Zwangsmaßnahmen einen Einblick in diese Daten verschaffen. Viele Internetunternehmen haben jedoch Einspruch gegen diesen Vorschlag erhoben. Sie haben vor allem Bedenken gegen die hohen Kosten, mit denen der Vorschlag verbunden ist, und die Tatsache, dass die Maßnahme die Intimsphäre ihrer Kunden gefährdet.

AOL registriert bereits jetzt Kinderpornofotos, hauptsächlich dank Beschwerden ihrer Kunden. Da es illegal ist, das pornografische Material zu speichern, wird ausschließlich dessen elektronische Signatur aufgezeichnet. Damit kann das Bildmaterial identifiziert und abgefangen werden, wenn es aufs neue versendet wird. AOL verfügt mittlerweile über eine erhebliche Liste mit Signaturen und untersucht alle die von ihr verarbeiteten E-Mails auf die Anwesenheit von entsprechendem Bildmaterial. Falls solche Bestände angetroffen werden, werden sie sofort an das National Center for Missing and Exploited Children weitergeleitet. In dem neuen Kooperationsprojekt werden fortan auch die angeschlossenen Internetunternehmen Signaturen für die Datenbank anliefern, so dass künftig noch mehr pornografisches Material identifiziert werden kann.

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