pte20010418054 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Fasern erzeugen Strom für mobile Geräte

Entwicklung des "tragbaren" Computers rückt näher


Stuttgart (pte054/18.04.2001/17:16) Drei Wissenschaftler am Institut für Physikalische Elektronik an der Universität Stuttgart http://www.ipe.uni-stuttgart.de haben stromerzeugende Fasern entwickelt, mit denen sich mobile Elektrogeräte betreiben lassen. Wie das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com berichtet, haben die Forscher amorphes Sizilium auf Fasern aus Kunststoff und Metall aufgetragen. Fällt auf die beschichteten Fasern Licht, erzeugen sie die notwendige Energie für einen MP3-Player, ein Mobiltelefon oder PDA. http://www.newscientist.com/dailynews/news.jsp?id=ns9999618

Martin Rojahn, Markus Schubert und Michail Rakhlin entwickelten ihre photovoltaischen Fasern bei Versuchen, formloses Silikon auf gebogenen Oberflächen aufzubringen. Sie fanden heraus, dass sich durch verschiedene abgelegte Schichten das photovoltaische Gebilde in zylinderförmig aufbauen lässt. Sofern die Oberfläche der ultraviolette Strahlung und einer Temperatur von 100 Grad Celsius standhält, eigne sich jede zylindrische Oberfläche für den Einsatz, so das Ergebnis der Forscher.

Die Fasern lassen sich nach Aussage der Wissenschaftler in maschinenwaschbare Textilien einweben. Mit dieser Erfindung rückt nicht nur die Entwicklung des am eigenen Leib tragbaren Computers näher. Ein Segel aus Solargewebe kann die elektrische Versorgung für das gesamte Boot aufbringen, zitiert New Scientist Martin Rojahn. Bevor die Technik in praktischen Anwendungen zum Einsatz kommt, werden nach Auffassung der Forscher noch mindestens fünf Jahre vergehen.

Sobald die Marktreife erreicht ist, profitieren auch Taschenrechner von der neuen Technik. Drei Schichten der amorphen Siliziumzellen ersetzen die Solarzellen, wobei die oberste Schicht zahlreiche, die unterste Schicht nur wenige Elektronen enthält. Die mittlere Schicht ist neutral. Wenn Photonen auf die Vorrichtung treffen, werden sie von der obersten Schicht nach unten weitergeleitet. Der so erzeugte Strom reicht aus, um angeschlossene Geräte zu betreiben oder Akkus aufzuladen, so der New Scientist.

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